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Weltraum Kosmische Kollisionen

Fusionieren Galaxien, verschmelzen ihre Schwarzen Löcher

Chefkorrespondent Wissenschaft
Stars in Southern Hemisphere night sky, with the Milky Way running diagonally through the photo. The Great Rift is the cloud of non-luminous [dark] interstellar dust running through the Milky Way. The centre of our galaxy [the Milky Way galaxy] lies behind the dark dust clouds just below the lightest part of the Milky Way. This bright area is Baade?s Window which is often used to study stars in the central bulge of the galaxy. Constellations Scorpius and Sagittarius. The two bright stars at bottom left are The Pointers. The brighter of the two is Alpha Centauri, also known as Rigel Kent. Although it looks like a single star it is actually a binary star system ? two stars revolving around each other. Alpha Centauri is 4.37 light years from the Sun, making it the closest star system to our Solar System. It is the third brightest star in the night sky. There is good evidence of a supermassive black hole at the Galactic Center of the Milky Way. The orange star just below the centre of the photo is Antares. The Milky Way Galaxy is the home galaxy of our Solar System and planet Earth. It is a spiral galaxy containing 100-400 billion stars and an estimated 50 billion planets. The Milky Way is one of about 200 billion galaxies in the observable universe. Wide angle view. Getty ImagesGetty Images Stars in Southern Hemisphere night sky, with the Milky Way running diagonally through the photo. The Great Rift is the cloud of non-luminous [dark] interstellar dust running through the Milky Way. The centre of our galaxy [the Milky Way galaxy] lies behind the dark dust clouds just below the lightest part of the Milky Way. This bright area is Baade?s Window which is often used to study stars in the central bulge of the galaxy. Constellations Scorpius and Sagittarius. The two bright stars at bottom left are The Pointers. The brighter of the two is Alpha Centauri, also known as Rigel Kent. Although it looks like a single star it is actually a binary star system ? two stars revolving around each other. Alpha Centauri is 4.37 light years from the Sun, making it the closest star system to our Solar System. It is the third brightest star in the night sky. There is good evidence of a supermassive black hole at the Galactic Center of the Milky Way. The orange star just below the centre of the photo is Antares. The Milky Way Galaxy is the home galaxy of our Solar System and planet Earth. It is a spiral galaxy containing 100-400 billion stars and an estimated 50 billion planets. The Milky Way is one of about 200 billion galaxies in the observable universe. Wide angle view. Getty ImagesGetty Images
Milchstraße und Andromeda-Galaxie (nicht im Bild) werden in ferner Zukunft kollidieren. Ihre Schwarzen Löcher aber werden verschmelzen
Quelle: Getty Images
Im Zentrum unserer Milchstraße lebt ein Schwarzes Loch. Das ist in der Andromedagalaxie genauso. Wenn die Galaxien eines Tages aufeinanderstoßen, fusionieren die beiden Masse-Monster – ähnlich wie ein Mückenschwarm.

In einigen Milliarden Jahren wird die Milchstraße mit der Andromedagalaxie kollidieren. Im Zentrum beider Galaxien befindet sich ein Schwarzes Loch. Wissenschaftler um Michael Koss von Eureka Scientific in Kirkland (USA) sind davon überzeugt, dass dann diese beiden Schwerkraftmonster miteinander zu einem noch massiveren Schwarzen Loch fusionieren werden.

Die Kollision von Sternen ist sehr unwahrscheinlich. Einen Zusammenstoß von zwei Galaxien kann man sich vorstellen wie die Vereinigung zweier Mückenschwärme. Die Distanzen zwischen den Sternen sind einfach so groß und die Sterne vergleichsweise klein, dass Crashs sehr unwahrscheinlich sind.

Ihre Prognose für das Verschmelzen der Schwarzen Löcher leiten die US-Forscher aus einer groß angelegten Studie ab, bei der sie Paare von Schwarzen Löchern in miteinander kollidierten Galaxien analysiert haben – zum Beispiel vom Himmelsobjekt NGC 6240.

Sie haben Aufnahmen des Weltraumteleskops „Hubble“, des Keck-Observatoriums auf Hawaii und des Burst-Alert-Röntgenteleskops ausgewertet und miteinander korreliert.

Wenn sich erst einmal Paare von Schwarzen Löchern gebildet haben, dann dauert es meist keine zehn Millionen Jahre mehr, bis sie miteinander verschmelzen. Je kürzer die Zeit bis zu diesem Ereignis ist, desto schneller wachsen die beiden Schwarzen Löcher, das heißt, sie saugen mehr der sie umgebenden Materie ein.

Das von ihnen eingesaugte Gas sendet dabei intensive Strahlung aus, unter anderem im Bereich der Röntgen- und auch der Infrarotstrahlung. Auf diese Weise können Forscher den Schwarzen Löchern beim Fressen zuschauen. In den letzten zehn Millionen Jahren vor einer Verschmelzung nimmt die Wachstumsrate von Schwarzen Löchern immer schneller zu.

Milchstraße und Andromeda enden gemeinsam

Das Verschmelzen von Galaxien und ihren Schwarzen Löchern ist ein ganz normaler Vorgang im Kosmos, der im jungen Universum noch deutlich häufiger war als heute. Die Forscher erhoffen sich in den kommenden Jahren ein noch besseres Verständnis der Vorgänge bei der Fusion von Schwarzen Löchern. Denn in der Endphase des Fusionsprozesses sendet das kosmische Paar Gravitationswellen aus, die viele Informationen über den Ablauf, die Größe und den Spin der Schwarzen Löcher enthalten.

Im Jahr 2015 wurden mit dem Gravitationswellendetektor Ligo in den USA erstmals solche Wellen nachgewiesen. Das Zeitalter der Gravitationswellenastronomie hat also gerade erst begonnen. Auch wenn in ferner Zukunft die Schwarzen Löcher von Andromeda und Milchstraße verschmelzen, werden Gravitationswellen davon Zeugnis geben.

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