Ausgesperrter Reporter darf zurück ins Weiße Haus: CNN gewinnt gegen Trump

Nach dem Zoff mit Donald Trump ist CNN-Reporter Jim Acosta wieder im Weißen Haus zugelassen

Nach dem Zoff mit Donald Trump ist CNN-Reporter Jim Acosta wieder im Weißen Haus zugelassen

Foto: MANDEL NGAN / AFP

Sieg für CNN, Niederlage für Trump.

Das Weiße Haus muss den ausgesperrten CNN-Reporter Jim Acosta nach Angaben des Senders wieder zulassen. Ein US-Bundesrichter ordnete am Freitag in einer einstweiligen Verfügung die Wiederzulassung des Journalisten an, wie der Nachrichtensender berichtete.

Das Weiße Haus hatte Acostas Akkreditierung in der vergangenen Woche bis auf Weiteres suspendiert, nachdem US-Präsident Donald Trump und der Journalist bei einer Pressekonferenz verbal aneinandergeraten waren.

Eklat bei Midterm-Pressekonferenz

Donald Trump hatte sich am Tag nach den US-Zwischenwahlen, den Midterms, den Reportern gestellt. Die Republikaner hatten das Repräsentantenhaus klar an die Demokraten verloren, aber im Senat konnte Trumps Partei den Vorsprung ausbauen. Nachdem Trump sein Statement abgeschlossen hatte, waren Fragen erlaubt. Jim Acosta wollte daraufhin eine Frage zur Flüchtlingsbewegung aus Zentralamerika stellen. Trump ließ die Frage nicht zu: „Sie sind ein schrecklicher Mensch, CNN sollte sich schämen, Sie zu beschäftigen. Wenn Sie Fake News verbreiten, wie CNN es tut, sind Sie ein Volksfeind.“

Trump und Acosta – das Duell auf offener Bühne hatte eine Vorgeschichte: Vor fast zwei Jahren waren die beiden in New York, noch vor Trumps Amtseinführung, aneinandergeraten. Der Grund damals: Trump gefielen Acostas Fragen nicht … Im Anschluss an den CNN-Eklat meinte Trump zu einem anderen Reporter, auch von ihm sei er „kein Fan“. Später sagte der US-Präsident, dass er seinen Ton gerne mäßigen würde. „Aber wenn falsche Sachen über mich in den Medien berichtet werden, dann ist das nicht fair. Und wenn du nicht fair behandelt wirst, dann hast du zu kämpfen.“

CNN klagt gegen Rauswurf

Die Konsequenz: Das Weiße Haus hatte Acosta die Akkreditierung „bis auf Weiteres“ entzogen. Das bedeutet: Der landesweit bekannte Reporter, der für CNN aus dem Umfeld des Präsidenten berichtet, darf nicht mehr an Pressekonferenzen des Präsidenten teilnehmen.

Kein Angriff von CNN-ReporterExperte sicher: Video der Trump-Sprecherin war Fake

Quelle: AP, Reuters, CNN

Begründung: Das Verhalten Acostas gegenüber einer Mitarbeiterin. Angeblich habe der Journalist sie mit dem Mikrofon geschlagen. Mit dem Vorwurf veröffentlichte Trump-Sprecherin Sarah Sanders ein angebliches Beweis-Video. Das Video wurde aber von zahlreichen Experten als Fake enttarnt. Stattdessen hatte Acosta an dem Mikrofon lediglich festgehalten und gezogen, als die Mitarbeiterin es ihm abnehmen wollte.

Teaser-Bild

Foto: Jens Oellermann

CNN reagierte Anfang der Woche auf die Suspendierung und klagte bei einem Bundesgericht in Washington, dass die Suspendierung der Akkreditierung gegen die Verfassungsrechte Acostas sowie von CNN verstoße.

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