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"Fake or No Fake" Wahnsinniger schießt Selfie mit Tornado: Kann das wahr sein?

Es gibt viele Möglichkeiten Videos zu manipulieren. Zum Beispiel so. Herzlich willkommen zu "Fake or No Fake". Was würden Sie tun, wenn sich ein Tornado nähert? Fliehen? Sich verstecken? Wahrscheinlich würden Sie nicht darauf zulaufen, um ein Selfie zu schießen. Können Sie erkennen, ob dieses waghalsige Video echt oder ein Fake ist? Hat dieser Junge man Sein Leben tatsächlich für ein Selfie riskiert? Die Antwort lautet: Nein – das Video ist ein Fake. Die australische Werbefirma Riot-Content veröffentlicht den Clip im August 2014. Im Rahmen einer Kampangne produziert das Unternehmen zahlreiche Fake-Videos zur Eigenwerbung. Der Wirbelsturm wurde nachträglich in das Video eingefügt. Doch wie erkennt man, dass das Video eine Fälschung ist? Ersten Anlass zur Skepsis gibt der Videotitel. Der Wirbelsturm wird dort als Tornado bezeichnet. Allerdings entstehen Tornados nicht bei wolkenlosem Himmel. Ein weiterer Hinweis ist sichtbar, als der Mann ins Auto flieht. In der gebogenen Metalloberfläche des Türgriffs spiegelt sich kein Wirbelsturm – sondern ausschließlich blauer Himmel. Das entscheidende Indiz ist sichtbar, als der Sturm über das Auto hinwegzieht. Ein Fehler sorgt dafür, dass ein Teil des Sturms und des Himmels für einen kurzen Moment durch das hindurch Autodach sichtbar sind. Die Ursache dafür ist wahrscheinlich ein Fehler in einer sogenannten Maske. Masken werden in der Postproduktion genutzt, um nachträglich eingefügte Elemente mit einer Videoaufnahme zu verschmelzen. Durch einen Fehler in der Maske kann es passieren, dass Elemente aus dem Hintergrund, wie im vorliegenden Fall, durch feste Objekte hindurch sichtbar sind. Auch Fälscher machen Fehler in der Postproduktion. Das macht aus einem waghalsigen Video eine einfache Manipulation.


Wie untersuchen wir in der Redaktion Videos auf Manipulation? Dabei ist ein Blick auf die Details wichtig. Die Einzelbilder eines Videos verraten oft, ob ein Video bearbeitet wurde. Wir schauen uns Bild für Bild genau an und vergrößern einzelne Ausschnitte. Indizien für einen Fake sind zum Beispiel: fehlende Bewegungsunschärfe, unnatürlicher Schattenwurf oder Schnittfehler. Beim stern gilt generell: Seriosität vor Schnelligkeit. Wir checken Fakten und Material immer gründlich gegen, bevor wir sie veröffentlichen. Dafür arbeiten wir mit dem redaktionsübergreifenden "Team Verifikation" zusammen mit RTL, NTV, RTL2, Radio NRW.

Jeden Tag begegnen uns hunderte Videos im Internet - viele davon sind manipuliert. Das Format "Fake or No Fake" gibt einen Einblick in die Methoden der Fälscher. Dieses Mal: Ein waghalsiges Tornado-Selfie.

Ein Wirbelsturm im australischen Outback verleitet einen jungen Mann zu einer riskanten Aktion. Zunächst filmt er den Luftwirbel noch aus seinem Auto, aber dann passiert das Unglaubliche: Er steigt aus seinem Fahrzeug und läuft auf den Sturm zu – um ein Selfie zu machen. Der Luftwirbel nähert sich weiter, doch es gelingt dem Mann in letzter Sekunde, sich in sein Auto zu retten. Peitschender Sand feght über das Fahrzeug hinweg und beschädigt die Fenster. Das Video des waghalsigen Australiers wird im August 2014 auf der Videoplattform Youtube veröffentlicht und verbreitet sich innerhalb kürzester Zeit viral in den sozialen Netzwerken. Heute hat der Clip über 16 Millionen Aufrufe gesammelt. Doch es kommen auch Zweifel an der Authentizität des Videos auf. Sind die unglaublichen Aufnahmen möglicherweise ein Fake? 

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