Berlin. Mit 77 Jahren starb Bernardo Bertolucci am Montag in Rom. Sein filmisches Vermächtnis ist legendär. Berühmt machten ihn Autorenfilme.

Lang war er krank, zuletzt saß er nur noch im Rollstuhl – am Montag ist der Regisseur Bernardo Bertolucci gestorben: der Italien wurde 77 Jahre alt. Er galt als letzter Vertreter der Generation von Filmemachern, die in den 60er und 70er Jahren den italienischen Autorenfilm weltberühmt machten. Seinen Lebensabend verbrachte er in Rom.

Der Sohn des Dichters Attilio Bertolucci begann seine Kinokarriere 1961 als Regieassistent bei Pier Paolo Pasolinis Film „Accattone“. Wenige Jahre später beteiligte er sich am Drehbuch für den Western-Klassiker «Spiel mir das Lied vom Tod» von Sergio Leone. Sein Film „Der letzte Kaiser“ über den letzten Kaiser von China wurde 1988 mit zahlreichen Oscars preisgekrönt.

„Der letzte Tango“ war damals ein Skandal-Film

Internationale Bekanntheit erlangte Bertolucci mit dem wegen gewaltsamer Sexszenen umstrittenen Film „Der letzte Tango in Paris“ mit Marlon Brando von 1972. Nachdem 1987 die letzten Zensurverbote fielen, wurde der Film zum Kassenschlager.

Mit dem Zweiteiler „1900“ legte Bertolucci wenige Jahre später ein groß angelegtes Fresko der italienischen Geschichte in der ersten Hälfte seines Jahrhunderts vor, mit einer Starbesetzung mit Robert De Niro, Gérard Dépardieu und Burt Lancaster. In seinem späteren Werk konzentrierte der Filmregisseur sich wie in «Himmel über der Wüste» und „Little Buddha“ auf ferne Kulturkreise. (ses/dpa)