Nasa-Roboter auf dem Mars gelandet: Wie viel deutsche Technik steckt in „InSight“?

Quelle: BILD/NASAInSight

Der Nasa-Roboter „InSight“ ist auf dem Mars gelandet: Nach 485 Millionen Kilometern Reise (seit Mai) setzte er wie geplant nördlich des Mars-Äquators auf und schickte erste Fotos. Ob er voll funktionstüchtig ist, wird sich in den kommenden Tagen herausstellen. Der Roboter soll zwei Jahre lang den Aufbau und die Dynamik des Roten Planeten untersuchen. Daran ist auch Technik aus Deutschland beteiligt.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelte eine Art Maulwurf, der sich in den Boden bohren soll. Er wurde nach seiner Weltraum-Aufgabe benannt: HP3. Die Abkürzung steht für „Heat Flow and Physical Properties Package“ – er kann also Temperatur und Wärmeleitfähigkeit des Untergrundmaterials messen.

Das Foto zeigt die Umgebung, in der „InSight“ auf dem Mars gelandet ist

Das Foto zeigt die Umgebung, in der „InSight“ auf dem Mars gelandet ist

Foto: Action Press

Der Maulwurf geht auf frühere Entwicklungen im DLR und in Russland zurück. Eine vorherige Version der Sonde wurde als Proben-Sammler für den 2003 abgestürzten Beagle-II-Lander auf der Mars-Express-Mission vom ehemaligen DLR-Institut für Raumsimulation in Köln gebaut. Der Hammermechanismus des HP3 wurde von der Firma Astronika in Warschau (Polen) entwickelt.

Nasa-Sonde "Insight" landet auf dem Mars | info.bild

HP3 ist aber nicht das einzige Experiment der „InSight“-Mission: An Bord ist auch das Marsbeben-Observatorium SEIS („Seismic Experiment for Interior Structure“), das unter Federführung der französischen Raumfahrtagentur CNES gebaut wurde. Zu dem Seismometer haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) beigetragen.

Das MPS arbeitet nach eigenen Angaben seit etwa 12 Jahren am Seismometer. Es wurde ursprünglich für eine andere Marsmission entwickelt, die so nicht zustande kam, dann für „InSight“ weiterentwickelt. Sieben MPS-Mitarbeiter sind daran beteiligt. Ebenfalls wissenschaftlich beteiligt ist das DLR.

SEIS zeichnet die von Marsbeben und Meteoriteneinschlägen ausgehenden Wellen auf, die durch den Planeten laufen. Die Max-Planck-Forscher erhoffen sich davon Erkenntnisse über die derzeitige geologische Aktivität auf dem Mars.

Ist der Roboter dort angekommen, wo er sollte?

Ja, das ist er. Die Wissenschaftler zeigten sich nach der Landung zufrieden mit dem Landeplatz. Das ist jedoch nicht selbstverständlich. Landungen auf dem Mars gelten als extrem schwierig – nur 40 Prozent aller bisher weltweit gestarteten Missionen zu unserem Nachbarplaneten waren der Nasa zufolge erfolgreich. Die USA sind bisher das einzige Land, das es geschafft hat, funktionierende Forschungsrover auf dem Mars abzusetzen.

Warum hat der Roboter keine Räder?

Für diese Mission sind nach Angaben beteiligter Wissenschaftler keine Räder nötig, da es um die Geologie des Planeten geht. Dafür ist primär eine gute Bodenposition notwendig, aber nicht zwingend Mobilität.

Der 360 Kilogramm schwere Roboter bleibt daher während der kompletten Forschungszeit an einem Ort. Sein Landeplatz liegt in einer Region, die weitgehend eben und frei von größeren Steinen und Felsen ist. Bisherige Mars-Missionen haben das Gebiet noch nicht vom Boden aus erkundet.

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