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Hamburg Zweite Liga

HSV verpasst großen Satz, Lasogga fällt länger aus

HSV-Verteidiger Léo Lacroix erwischte gegen Union Berlin einen schwarzen Tag HSV-Verteidiger Léo Lacroix erwischte gegen Union Berlin einen schwarzen Tag
HSV-Verteidiger Léo Lacroix erwischte gegen Union Berlin einen schwarzen Tag
Quelle: dpa
Patzer in der Defensive und fehlender Punch vor dem Tor kosten den Hamburger SV den Sieg gegen Union Berlin. Darüber hinuas fällt Stürmer Pierre-Michel Lasogga drei Wochen mit Muskelfaseriss aus.

Das 2:2 (0:1) gegen Union Berlin hatte er am Montagabend auf der Tribüne verfolgt. Tags darauf war klar, dass sich Pierre-Michel Lasogga noch länger mit der Zuschauerrolle begnügen muss. Der HSV-Angreifer hat sich einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen und wird rund drei Wochen fehlen – es droht das Hinrunden-Aus. „Der Ausfall ist natürlich schade, aber das ist keine Ausrede für das, was uns in den kommenden Spielen erwarten wird. Wir haben gezeigt, dass wir im Spiel nach vorne trotzdem etwas entwickeln können“, reagierte Trainer Hannes Wolf am Dienstag nach der Übungseinheit im Volkspark auf die personelle Hiobsbotschaft.

Ohne den zuletzt formstarken Lasogga hatte im Spitzenduell mit den Köpenickern in der ersten Hälfte die Durchschlagskraft gefehlt. Die Führung der Gäste durch Joshua Mees (12.) war verdient. Nach dem Wechsel agierte der HSV jedoch deutlich agiler und druckvoller. Aaron Hunt (58.) und Lewis Holtby (65.) drehten die Partie – am Ende ließ der Zweitliga-Tabellenführer dennoch leichtfertig zwei Punkte liegen und verpasste die große Gelegenheit, den Verfolger auf sechs Zähler zu distanzieren.

„Wir wissen, dass wir in einigen Phasen nicht auf unserem höchsten Level waren. So auch in der 90. Minute. Das tut weh“, haderte Wolf mit der Szene, in der Suleiman Abdullahi den Sekundenschlaf der Hamburger Defensive eiskalt bestrafte. Kurz zuvor hatte Hee-chan Hwang die Riesenchance zum 3:1 vergeben. Bereits in der ersten Halbzeit war der Südkoreaner frei vor Unions Keeper Rafal Gikiewicz gescheitert.

Lasogga schmerzlich vermisst

„Wenn davon einer reingeht, dann nehmen wir das anders wahr“, versuchte Wolf die Debatte darüber gar nicht erst aufkommen zu lassen, wie schmerzlich Lasogga vermisst wurde: „Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die zuvor nur acht Gegentore kassiert hatte. Ohne Pierre haben wir zwei Tore erzielt und hatten die gute Chance auf ein drittes. Deswegen wollen wir offensiv auch nicht alles zu schlechtreden.“

Ob Hwang auch beim Tabellenletzten Ingolstadt am kommenden Sonnabend (13 Uhr) die Nase vor Fiete Arp als Vertreter von Lasogga in vorderster Front haben wird, wollte Wolf indes nicht beantworten. „Da will ich mich nicht festlegen“, sagte der 37-Jährige. „Diesmal haben wir uns so entschieden. Fiete hatte davor drei Spiele gemacht, dabei immer über eine Stunde gespielt. Das ist nie eine Entscheidung gegen einen Spieler, sondern immer für einen anderen.“

Holtby sagte, dass der Kader in der Breite zwar über „gute Qualität“ verfüge: „Das sieht man, auch wenn Hee-chan sich nicht mit einem Tor belohnt hat.“ Das Fehlen von Lasogga, der mit sieben Treffern klar die interne Rangliste anführt, sei dennoch nicht so einfach zu kompensieren: „Wenn man so einen Ballermann wie Lasogga hat, der in den vergangenen Wochen unter Beweis gestellt hat, dass er Tore schießen kann, dann ist es bitter, wenn er ausfällt. Ich hoffe, dass er bald wieder da ist. Er ist ein ‚Big-Man‘, der in der Zweiten Liga immer für Gefahr sorgen kann.“

Positiver Trend

Hunt meinte: „Wir haben auch ohne Pierre ein gutes Spiel gemacht. Gerade in der zweiten Halbzeit. Da hatten wir viel Wucht nach vorne. In der Formation spielen wir natürlich etwas anders, weil wir einen Tick mehr Speed haben. Unsere drei Angreifer hatten viele Aktionen. Hee-chan muss vielleicht das 3:1 machen. Dann ist das Spiel durch.“ So sei es zwar ärgerlich, dass mit dem Schlusspfiff noch der Ausgleich fiel. „Aus der Bahn werfen wird uns das aber nicht“, versprach der HSV-Kapitän.

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Der Trend sei nach wie vor sehr positiv. Unter Wolf ist der Aufstiegsfavorit noch ungeschlagen. „Er hat taktisch gar nicht so viel umgestellt. Es sind ein paar Feinheiten. Unsere Außenverteidiger agieren jetzt zum Beispiel je nach Gegner auch mal etwas mehr im Zentrum. Dadurch sind wir nicht so ausrechenbar. Und wir spielen nicht auf Teufel komm raus Ballbesitzfußball, sondern haben die eine oder andere Variante parat“, nannte Hunt die Unterschiede zur Zeit unter Christian Titz. Flexibler und insgesamt stabiler tritt der HSV in der Tat auf.

Lacroix mit schwarzem Tag

Gegen Berlin offenbarte die Defensive allerdings einige Wackler – allen voran Léo Lacroix hatte einen schwarzen Tag erwischt und machte bei beiden Gegentreffern keine gute Figur. Erhält nun wieder David Bates eine neue Bewährungschance? Wolf erklärte: „David hat am Anfang gespielt. Dann kam die Gelb-Rote Karte und das super Spiel von Léo gegen Köln. Ihn hinterher wieder rauszunehmen, wäre schwierig gewesen. Ich finde aber nicht, dass wir eine Situation haben, in der wir sagen: Die müssen jetzt immer spielen. Wir haben Möglichkeiten. Ich möchte mich daher nicht grundlegend festlegen. Trotzdem brauchen die Jungs auch Sicherheit.“

Traurige Nachricht am Rande des Spiels: Im Umlauf des Volksparkstadions war ein Mann aufgrund gesundheitlicher Probleme zusammengebrochen und trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen im Krankenhaus gestorben. Nach dem Abpfiff musste die Polizei zudem Anhänger beider Vereine im „Ledertunnel“ am Bahnhof Stellingen sowie am Neuen Pferdemarkt trennen. Acht Strafanzeigen wurden im Verlauf des Abends aufgenommen.

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