Phishing
Kriminelle versenden gefälschte Swisscom-Rechnungen per E-Mail – so erkennen Sie den Betrug

Oliver Wietlisbach
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Obacht, diese Rechnung ist nicht von Swisscom, wie man unter anderem an der gefälschten Absender-E-Mail-Adresse erkennt.

Obacht, diese Rechnung ist nicht von Swisscom, wie man unter anderem an der gefälschten Absender-E-Mail-Adresse erkennt.

Twitter/po3t1985

Eine neue Phishing-Welle grassiert seit Mittwochmittag in der Schweiz. Die Betrüger fälschen Swisscom-E-Mails, um an Passwörter, Kreditkartendaten etc. ihrer Opfer zu gelangen. Das Computer Emergency Response Team des Bundes schreibt auf Twitter:

Der Betrug ist anhand verdächtiger Absender-Adressen und Links wie diesem erkennbar:

 Dubiose Links hinter dem «Rechnung einsehen»-Button verraten den Betrug.

Dubiose Links hinter dem «Rechnung einsehen»-Button verraten den Betrug.

Twitter/@ralfbeyeler

Der Betrugsversuch ist in diesem konkreten Fall anhand der gefälschten E-Mail-Adresse ersichtlich. Wer mit der Maus über den «Rechnung einsehen»-Button fährt, erkennt den Phishing-Versuch ebenfalls. Der betrügerische Link wird im Browser am unteren Bildschirmrand angezeigt. In E-Mail-Apps auf Smartphones sind gefälschte E-Mail-Adressen und Links oft nicht so einfach zu erkennen, da die Apps die eigentliche Adresse hinter einem Link verbergen.

Die Betrüger geben vor, dass die E-Mail von Swisscom signiert ist:

Screenshot watson

Um Phishing zu bekämpfen, versenden Swisscom, UPC und Co. die E-Rechnungen mit einer elektronischen Signatur (E-Certificate). Die Signatur wird wie eine digitale Unterschrift verwendet. Das heisst, dass die Absenderin des E-Mails wirklich die jeweilige Telekomfirma ist. Wie man erkennt, ob die E-Mail tatsächlich eine elektronische Signatur hat, erklärt Swisscom hier.

Allgemein spielt den Betrügern bei Phishing-Mails immer mehr in die Hände, dass viele Schweizer inzwischen gewohnt sind, ihre Rechnungen per E-Mail zu erhalten und den Betrag natürlich überprüfen wollen.

Swisscom reagiert

Da Swisscom seit Mittag Kenntnis von der Attacke hat, hat sie einige der infizierten Webseiten, von welchen der Trojaner heruntergeladen wird, inzwischen gesperrt. Eine definitive Entwarnung steht aber noch aus. Virenscanner erkennen neue Versionen von Trojanern meist erst nach einiger Zeit.

Trojaner ist seit 10 Jahren aktiv

Der E-Banking-Trojaner Gozi war erstmals 2007 entdeckt worden. Er wird von Internet-Kriminellen immer wieder verändert und per Fake-Mails oder manipulierten Webseiten neu in Umlauf gebracht. Wer in die Falle tappt, fängt sich Malware ein, die Nutzerdaten wie Passwörter an die Kriminellen übermittelt.