Zum Inhalt springen

Deutschland Ökostrom-Kapazität übersteigt erstmals die von Kohle, Gas und Atom

Anlagen für erneuerbare Energien haben in Deutschland eine höhere Leistungsfähigkeit als alle Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke. Bei der Erzeugung liegen die Konventionellen aber noch deutlich vorn.
Windräder vor einem Braunkohlekraftwerk (Archiv)

Windräder vor einem Braunkohlekraftwerk (Archiv)

Foto: Patrick Pleul / dpa

Der Ausbau der erneuerbaren Energien kommt voran: Erstmals haben die Ökoenergien in Deutschland eine höhere Stromkapazität als konventionelle Kraftwerke. Das geht aus dem gemeinsamen Monitoringbericht des Bundeskartellamts und der Bundesnetzagentur hervor.

Die Erneuerbaren hatten demnach 2017 eine Kapazität von 112,5 Gigawatt und damit mehr als Kohlekraftwerke, Atomkraftwege und andere Anlagen mit 105,1 Gigawatt. Im Jahr 2016 lag das Verhältnis noch bei 104,5 Gigawatt bei Ökoenergien zu 107,5 Gigawatt bei konventioneller Erzeugung.

Da bei Wind- oder Solaranlagen auch aufgrund des Wetters seltener die volle Leistung abgerufen wird, liegen die Kohle-, Gas- oder Atomkraftwerke bei der tatsächlichen Stromerzeugung aber deutlich vorn: Von den insgesamt 601,4 Terawattstunden (TWh) kamen 2017 mit 204,8 TWh nur etwa ein Drittel von erneuerbaren Energieträgern, während 396,6 TWh aus konventionellen stammten.

Strompreis bleibt stabil

Erfreulich für die Verbraucher: Der durchschnittliche Strompreis für Haushaltskunden blieb der Studie zufolge zum Stichtag 1. April 2018 stabil bei 29,88 Cent pro Kilowattstunde nach 29,86 Cent im Vorjahr - und das, obwohl mehr Ökoenergien am Markt sind. Positiv hat sich ausgewirkt, dass die Netzentgelte sanken.

Der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, appellierte an die Verbraucher, die Angebote der Anbieter zu vergleichen. "Wer den Stromanbieter wechselt, kann oft viel Geld sparen", sagte er. "Insofern ist es unverständlich, dass die Wechselquote bei den Stromkunden stagniert."

brt/dpa-AFX