Zinspolitik :
Fed-Chef Powell löst Börsenrally aus

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Nach den Worten des Fed-Chef Powell bedarf es einiger Zeit, bis sich Zinserhöhungen auswirken.
Dreimal in diesem Jahr hat die amerikanische Notenbank den Leitzins angehoben. Nun aber deutet Fed-Chef Powell für die Zukunft ein vorsichtigeres Vorgehen an. An der Börse kommt das sehr gut an.

Die Erholung am amerikanischen Aktienmarkt hat sich am Mittwoch mit Tempo fortgesetzt. Dabei fielen die Tagesgewinne von Dow und S&P 500 so kräftig aus wie zuletzt Ende März. Befeuert wurde die gute Stimmung vor allem von Aussagen des amerikanischen Notenbankchefs Jerome Powell. Dieser signalisierte während einer Rede in New York ein noch vorsichtigeres Vorgehen bei künftigen Leitzinserhöhungen.

Der Leitindex Dow Jones Industrial legte den dritten Tag in Folge zu und gewann letztlich 2,5 Prozent auf 25.366,43 Punkte. Zum Handelsstart noch hatten zunächst weiterhin die wieder erwachten Hoffnungen auf eine Annäherung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit Auftrieb gegeben. Dann waren Powells Andeutungen über die Zinspolitik hinzugekommen. „Wir wissen, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen unserer Zinserhöhungen unsicher sind“, hatte der Fed-Chef gesagt und betont, es könne bis zu einem Jahr oder mehr dauern, bis die Wirkungen sichtbar würden. Dies wurde unter anderem von Börsianern dahingehend interpretiert, dass eine Zinspause im kommenden Jahr möglich ist. Der marktbreite S&P 500 stieg um 2,3 Prozent auf 2743,78 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 3,17 Prozent auf 6913,33 Zähler vor.

Im Dow setzten sich die Anteile des Flugzeugbauers Boeing und des Baumaschinenherstellers Caterpillar mit einem Plus von jeweils knapp 5 Prozent an die Index-Spitze. Schlusslicht waren nach deutlichen Vortagesgewinnen dagegen die Papiere des Telekomunternehmens Verizon , die um rund 1 Prozent nachgaben. Salesforce sprangen an der Nyse nach der Vorlage der Quartalszahlen und angehobenen Jahreszielen um etwas mehr als 10 Prozent hoch. Der Softwarehersteller und SAP-Konkurrent hatte im dritten Quartal dank des boomenden Cloud-Geschäfts ein überraschend starkes Umsatzplus erzielt. Der wegen hoher Investitionen rückläufige Gewinn übertraf ebenfalls die Erwartungen.

Euro macht Verluste wieder wett

Dagegen sackten die Papiere von Tiffany um fast 12 Prozent ab. Der Juwelier war wegen schwächer als erwartetet ausgefallener Schmuckkäufe chinesischer Touristen im dritten Quartal beim Umsatz hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zudem zeigten sich die Anleger enttäuscht vom lediglich bestätigten Gewinnausblick.