Trotz Achtelfinal-Einzug :
Die getrübte Freude des BVB

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Der Kapitän spricht seinen Mitspielern Mut zu: Marco Reus (Mitte) zwischen Achraf Hakimi (links) und Mahmoud Dahoud.
Die gute Ausgangslage ist dahin. Nach dem mageren 0:0 gegen Brügge kann Dortmund den Gruppensieg in der Champions League nicht mehr aus eigener Kraft schaffen. Aber in einer Sache gibt es immerhin Entwarnung.

Die Freude beim Bundesliga-Primus Borussia Dortmund über den Einzug in das Achtelfinale der Champions League hielt sich in Grenzen. „Ich bin enttäuscht. Wir hatten es in der Hand, weiter oben zu stehen, haben es aber leider nicht genutzt“, bekannte Roman Bürki nach der tristen Nullnummer am Mittwoch gegen den FC Brügge. Zum Leidwesen des Dortmunder Torhüters ging die Tabellenführung in der Gruppe A trotz großer Überlegenheit verloren. „Wir wussten nichts mit dem vielen Ballbesitz anzufangen. Das ist eigentlich nicht typisch für uns. Wir haben nicht das gespielt, was wir können“, klagte Bürki.

Nach dem starken Start in die Gruppenphase mit drei Erfolgen in Serie ist die Borussia zurück im Diesseits. Dafür sorgten das 0:2 bei Atlético Madrid und das 0:0 gegen Brügge. Selbst ein Erfolg zum Abschluss der Vorrunde am 11. Dezember bei Schlusslicht AS Monaco verhilft nur dann zurück an die Tabellenspitze, wenn Madrid in Brügge nicht über ein Remis hinauskommt. „Wir müssen hoffen, dass Brügge genauso wie heute gegen uns auch so gegen Atlético spielt“, sagte Kapitän Marco Reus voller Hoffnung auf Schützenhilfe der Belgier. Schließlich steigen als Gruppensieger die Chancen, zum Start der K.o.-Phase auf einen vermeintlich leichteren Gegner zu treffen.

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Gegen das belgische Bollwerk stieß selbst die beste Offensive der Bundesliga – wie schon beim glücklichen 1:0 im Hinspiel – an ihre Grenzen. Nur bei zwei Großchancen von Christian Pulisic und Reus in der ersten Halbzeit brachte der BVB den Gegner ins Wanken. „Es war kein gutes Spiel von unserer Seite und zu wenig Tempo in unserem Spiel“, bekannte BVB-Sportdirektor Michael Zorc.

Am Ende überwog jedoch eine pragmatische Sicht der Dinge. „Wir wollten unbedingt gewinnen, aber wir sind für das Achtelfinale qualifiziert – das war unser Ziel“, befand Fußball-Lehrer Lucien Favre. Schließlich überstand der BVB zum neunten Mal die Gruppenphase der Champions League. Auch Mittelfeldspieler Axel Witsel warb um Verständnis für den dürftigen Auftritt: „Wir können nicht alle drei, vier Tage auf Topniveau spielen.“

Zur Erleichterung von Favre muss der Bundesliga-Tabellenführer keinen längeren Ausfall des Schlüsselspielers befürchten. „Ich bin okay. Es war nur ein Krampf“, kommentierte Witsel seine Auswechslung wenige Minuten vor dem Abpfiff. In den Schlussminuten der Partie hatte sich der belgische Fußball-Nationalspieler nach einer unglücklichen Landung das rechte Knie gehalten. Coach Favre reagierte umgehend und brachte Thomas Delaney.


Darüber hinaus steht wohl auch einem Einsatz des ebenfalls wegen einer Blessur ausgewechselten Abwehrspielers Abdou Diallo im Meisterschafts-Spiel am Samstag gegen den SC Freiburg nichts im Wege. „Bei Beiden ist es nicht schlimm“, sagte Favre.

Schrecksekunde: Dortmunds Axel Witsel bleibt auf dem Rasen liegen. Eine schlimme Verletzung ist wohl aber nicht zu befürchten.
Schrecksekunde: Dortmunds Axel Witsel bleibt auf dem Rasen liegen. Eine schlimme Verletzung ist wohl aber nicht zu befürchten.dpa