AfD-Vorstand verlässt Partei :
„Die Bürgerlichen haben den Kampf verloren“

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Will nicht in der AfD bleiben: Steffen Königer
Ein Verbleib in der Partei könne AfD-Vorstandsmitglied Steffen Königer mit seinem Gewissen nicht mehr vereinbaren, sagt er. Die Gemäßigten stünden den Radikalen ohnmächtig gegenüber.

Das AfD-Vorstandsmitglied Steffen Königer hat seinen Austritt aus der Partei erklärt. Der Brandenburger Landtagsabgeordnete begründete seine Entscheidung mit der Ohnmacht der Gemäßigten gegenüber radikalen Kräften in der AfD. „Die Bürgerlichen in der AfD haben den Kampf gegen die Destruktiven in der Partei in vielen Landesverbänden endgültig verloren“, teilte er am Donnerstag mit.

In der AfD nehme die „Begeisterung über bewusste Grenzübertritte von wenigen Protagonisten nicht ab“. Eine möglicherweise drohende Beobachtung durch den Verfassungsschutz werde dabei von vielen Funktionsträgern fahrlässig in Kauf genommen. Als Beispiel nannte er die Debatte über den Umgang mit dem Parteinachwuchs. Einige AfD-Mitglieder haben sich dafür ausgesprochen, der Jungen Alternative den Status als Jugendorganisation der Partei abzuerkennen – andere, darunter der Thüringer Landeschef Björn Höcke, sind dagegen.

„Ein Verbleiben in der Partei kann ich unter diesen Umständen mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren“, erklärte Königer. Er hatte sich Mitte November erfolglos für einen der vorderen Plätze auf der Kandidatenliste der AfD für die Europawahl beworben. Der Landtagsfraktion will er künftig als fraktionsloser Abgeordneter angehören.

Der RBB hatte über den geplanten Schritt Königers zuerst unter Berufung auf Parteikreise berichtet.