WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Politik
  3. Ausland
  4. Straße von Kertsch: Kiewer Marinechef fordert Bosporus-Sperrung für russische Schiffe

Ausland Straße von Kertsch

Kiewer Marinechef fordert Bosporus-Sperrung für russische Schiffe

Putins schwerer Vorwurf an die Ukraine

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko habe die Provokation inszeniert, um vor der Wahl im nächsten Jahr seine Beliebtheitswerte zu erhöhen. Das sagte Putin bei einem Finanzforum in Moskau.

Quelle: Reuters

Autoplay
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko warnt davor, dass Russland die ganze Ukraine annektieren wolle.
  • Er wirft Russlands Präsident Wladimir Putin vor, Lügen zu verbreiten.
  • Poroschenko hofft auf die Unterstützung und Vermittlung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Nach dem militärischen Zwischenfall vor der Halbinsel Krim hat der Kommandeur der ukrainischen Marine die Sperrung des Bosporus für russische Schiffe gefordert. „In Verbindung damit und gemäß den Normen des Meerengenvertrags werden wir die Türkische Republik um die Schließung des Bosporus bitten“, sagte Adimral Igor Worontschenko am Donnerstag in Kiew, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform meldete.

Russian warship Caesar Kunikov pass through Bosphorus Strait
dpatopbilder epa05068474 The Russian warship 'Caesar Kunikov', a large landing ship of the Project 775 class (NATO name: Ropucha-I), passes the Bosphorus Strait in Istanbul, Turkey..., 14 December 2015. Seen in background are the Blue Mosque (L) and the Hagia Sophia museum (C). The ship has been the subject of a controversy in the news when it was reported it was carrying soldiers holding rocket launchers when it passed the Bosphorus Strait the last time on 06 December 2015. Tension between Turkey and Russia remains following the downing of a Russian Sukhoi SU-24 bomber jet on 24 November by a Turkish F-16 fighter on the border with Syria. EPA/SEDAT SUNA +++(c) dpa - Bildfunk+++ |
Quelle: pa/dpa/Sedat Suna

Die Russen sollten spüren, was es heiße, gegen internationales Recht zu verstoßen, sagte er.

Der seit Jahren schwelende Konflikt um die 2014 von Russland annektierte Krim war am Sonntag in der Meerenge von Kertsch eskaliert. Russland verwehrte mit einem Frachtschiff drei ukrainischen Marinebooten die Einfahrt ins Asowsche Meer. Russische Grenzschutzboote beschossen die ukrainischen Schiffe und verletzten mehrere Matrosen. Dann beschlagnahmten sie die Boote und brachten sie nach Kertsch.

Die Türkei hat die Hoheit über die Meerengen Bosporus und Dardanellen, die das Mittelmeer und das Schwarze Meer verbinden. Handelsschiffe aller Länder haben in Friedenszeiten freie Durchfahrt. Für Marineschiffe gibt es Beschränkungen, die in Kriegszeiten noch verstärkt werden. Russland befindet sich aber offiziell nicht im Krieg mit der Ukraine. Eine Reaktion aus Ankara auf die Forderung gab es zunächst nicht.

Poroschenko fordert Nato-Eingreifen

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sagte der „Bild“-Zeitung vom Donnerstag, Kiew hoffe darauf, „dass in der Nato jetzt Staaten bereit sind, Marineschiffe ins Asowsche Meer zu verlegen, um der Ukraine beizustehen und für Sicherheit zu sorgen.“

Nach Angaben von Nato-Sprecherin Oana Lungescu werden die Nato-Außenminister über Poroschenkos Forderung reden, sie äußerte sich aber zurückhaltend: „Es gibt bereits eine starke Präsenz der Nato im Schwarzen Meer.“ Seit der „illegalen Annexion der Krim durch Russland 2014“ habe die Nato ihre Präsenz stark ausgebaut. In diesem Jahr seien schon an 120 Tagen Nato-Schiffe im Schwarzen Meer gewesen, im Vergleich zu 80 Tagen im Jahr 2017.

Lesen Sie auch

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte der Ukraine am Montag die Unterstützung der Militärallianz im Konflikt mit Russland zugesagt. Russland müsse „begreifen, dass seine Handlungen Konsequenzen haben“, sagte Stoltenberg nach einem Treffen der Nato-Ukraine-Kommission und einem Telefonat mit Poroschenko. Konkrete Maßnahmen nannte er aber nicht.

Russland wieß den ukrainischen Vorwurf einer Seeblockade des Asowschen Meeres zurück. Der Schiffsverkehr durch die von Russland kontrollierte Straße von Kertsch laufe normal, ihm seien derartige Probleme nicht bekannt, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow. Manchmal komme es jedoch wegen schlechten Wetters zu Verzögerungen.

dpa/Reuters/pve/coh

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema