Berlin. Der gebürtige Österreicher war von 1968 bis zur Wende 1989 Chef der populären zeitkritischen Bühne Distel.

Otto Stark, langjähriger Direktor des Ostberliner Kabaretts Distel, ist mit 96 Jahren gestorben. Das teilte seine Tochter am Donnerstag in Berlin mit. Der gebürtige Österreicher war von 1968 bis zur Wende 1989 Chef der populären zeitkritischen Bühne Distel, die wegen ihrer Sticheleien gegen die DDR-Oberen immer wieder beim Regime aneckte.

Stark kam 1922 in Wien als Sohn eines Hutmachers zur Welt. Seine Eltern und sein Bruder wurden von den Nazis ermordet, er selbst konnte mit 16 Jahren mit einem "Kindertransport" nach London emigrieren. Später kehrte er nach Wien zurück, absolvierte eine Schauspielerausbildung und ging 1949 in die DDR, wo er an unterschiedlichen Theatern in Berlin und Dresden arbeitete.

Nach der Wende ging er mit Soloprogrammen auf Tournee. Noch im Februar trat er mit "Geschichten eines Jahrhundertlebens" auf, berichtete seine Tochter. Er starb am Mittwoch (28.11.) in Berlin.