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Panorama Allzeithoch bei Drogentoten

Diese Zahl erschüttert die USA

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Mehr als 70.000 Menschen starben 2017 in den USA an einer Überdosis. In Deutschland waren es 1272
Quelle: Getty Images/Spencer Platt
Autounfälle, Waffen oder Aids – alles tödlich. Viele mehr Menschen sterben in den USA aber an Drogen, im vergangenen Jahr so viele wie nie zuvor. Auch dadurch sinkt erstmals sogar wieder die Lebenserwartung.

Im vergangenen Jahr sind so viele Menschen in den USA an Drogen gestorben wie nie zuvor. 70.237 Menschen erlagen einer Überdosis, wie die „New York Times“ am Donnerstag unter Berufung auf Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC berichtete.

Das sind so viele Menschen wie in Aschaffenburg leben. Und es sind dem Bericht zufolge mehr Tote als in den Vereinigten Staaten jemals in einem Jahr durch Autounfälle, Aids oder Schusswaffen ums Leben gekommen sind. Grund ist demnach vor allem der starke Anstieg des Missbrauchs synthetischer Drogen.

Wie die Zeitung schrieb, starben mehr als 28.000 Menschen durch Fentanyle (Opioide) und ähnliche synthetische Drogen, 2013 waren dies nur 3000. Der starke Anstieg bei den Drogentoten sei sogar einer der Gründe, dass die durchschnittliche Lebenserwartung der Amerikaner in den vergangenen drei Jahren erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg gesunken sei.

Anzeichen, dass die Zahl wieder sinken könnte

„Die Vorstellung, dass eine reiche, entwickelte Nation wie unsere eine sinkende Lebenserwartung hat, scheint einfach nicht in Ordnung“, sagte der Verantwortliche für die CDC-Sterblichkeitsstatistik, Robert Anderson, der Zeitung.

Zum Vergleich: In Deutschland starben im vergangenen Jahr 1272 Menschen an illegalen Drogen. In den USA ist die Zahl also in etwa 55 Mal so hoch, obwohl in den Vereinigten Staaten nur viermal so viele Menschen leben wie hier. 

US-Präsident Donald Trump hatte vor einigen Monaten angesichts der Drogenepidemie in seinem Land die Todesstrafe für Großdealer gefordert. Dem „New York Times“-Bericht zufolge gibt es Anzeichen, dass die Zahl der Toten am Ende dieses Jahres unter der von 2017 liegen wird. Die Aussicht auf einen leichten Rückgang ist für Experten aber kein Grund zur Zuversicht. „Die Zahlen sind einfach so erschütternd“, sagte der Universitätsprofessor und frühere Gesundheitsminister des Bundesstaates Maryland, Joshua Sharfstein.

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Quelle: N24/ Steffen Schwarzkopf

dpa/hof

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