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Trumps Ex-Anwalt Cohen bekennt sich schuldig, Kongress belogen zu haben

Der ehemalige Anwalt des US-Präsidenten, Michael Cohen, hat vor dem Kongress falsche Angaben zu einem Immobiliendeal Trumps in Moskau gemacht. Das räumte Cohen vor Gericht ein. Trump bezichtigt ihn prompt der Lüge.
Michael Cohen

Michael Cohen

Foto: Yana Paskova/ AFP

Michael Cohen, der frühere persönliche Anwalt von US-Präsident Donald Trump, hat sich vor Gericht schuldig bekannt, wissentlich Falschaussagen zur Russlandaffäre gemacht zu haben. Demnach ging es konkret um eine Aussage gegenüber dem US-Kongress 2017. Thema war ein Bauprojekt von Trump in Moskau.

Cohen sagte, er habe zu den Verhandlungen für das Gebäude und den Details dazu gelogen, um auf Linie zu bleiben mit der "politischen Botschaft" des Präsidenten. Seinem Statement zufolge seien die Verhandlungen für das Projekt in Moskau im Januar 2016 abgeschlossen gewesen. Tatsächlich seien diese aber bis Juni 2016 fortgesetzt worden, korrigierte er nun vor Gericht. Zu dem Zeitpunkt steckte Trump schon im Wahlkampf, im November 2016 wurde er zum Präsidenten gewählt.

Beim Verlassen des Gerichtsgebäudes in New York gab der 52-Jährige keinen Kommentar ab. In der Russlandaffäre geht es um mögliche illegale Verbindungen des Trump-Teams nach Moskau vor dem Amtsantritt des heutigen Präsidenten. Die Untersuchungen des zu der Affäre eingesetzten Sonderermittlers Robert Mueller umfassen Berichten zufolge auch Trumps Geschäftsaktivitäten, in die Cohen involviert war.

Cohen gab nun zudem an, dass er, anders als vor dem Kongress behauptet, intensiv in den Geschäftsdeal eingebunden war. Auch stritt er 2017 ab, dass eine Reise nach Russland dafür geplant war - tatsächlich habe es Überlegungen dazu gegeben, auch wenn er die Reise letztlich nie angetreten habe.

Trump reagiert auf das Geständnis

Präsident Trump stritt in einer ersten Reaktion ab, mit dem Projekt in Russland befasst gewesen zu sein. Cohen sei eine "schwache Person" und lüge nun vor Gericht, um eine Strafminderung zu bekommen.

Im August hatte sich Cohen bereits schuldig bekannt, Steuerbetrug begangen und gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen zu haben. Dabei ging es unter anderem um Schweigegeldzahlungen an angebliche frühere Sexpartnerinnen Trumps, mit denen er mutmaßlich gegen die Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstieß.

Trump warf daraufhin Cohen vor, Geschichten zu erfinden, um bei der Staatsanwaltschaft "einen Deal rauszuholen". Das Urteil dazu soll am 12. Dezember fallen.

vks/Reuters/AP