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Autobahn 20: Brückenbau übers Bodenlose

Foto: Stefan Sauer/ dpa

Mecklenburg-Vorpommern Behelfsbrücke für abgesackte Autobahn 20 fertig

Eine 773 Meter lange Stahlbrücke soll Abhilfe schaffen: Nach dem Zusammensturz der Autobahn 20 in Mecklenburg-Vorpommern gibt es nun eine neue Fahrbahn - vorübergehend.

Mehr als ein Jahr nach dem Zusammenbruch der Autobahn 20 in Mecklenburg-Vorpommern können die lärmgeplagten Anwohner an der Umleitungsstrecke hoffen: Das letzte Brückensegment der Behelfsbrücke östlich des Trebeltals ist nun fertiggestellt worden.

Vor zwei Wochen war bereits der westliche Teil der Brücke bei Tribsees komplettiert worden. Nach der Montage des 81. Segments müssen nun noch Schutzplanken aufgestellt und die Strecke beschildert werden.

Die rund 50 Millionen Euro teure Brücke soll nach Angaben des Verkehrsministeriums noch 2018 für den Verkehr freigegeben werden. Dann entfällt die Umleitungsstrecke über Langsdorf und Böhlendorf. Die Stahl-Behelfsbrücke hat eine Länge von 773 Metern.

Dafür wurden eigens zahlreiche Betonpfeiler rund 20 bis 25 Meter tief in den torfigen Untergrund getrieben. Diese sollen auch für die dauerhafte Reparatur der A20 an der Stelle wiederverwendet werden können.

Maximal Tempo 60

Im Herbst 2017 war das A20-Teilstück über morastigem Boden in einer Fahrtrichtung erst abgesackt - und schließlich vollständig weggebrochen. Kurz darauf wiederholte sich dies auch an der anderen Fahrspur, sodass die Autobahn vollständig unterbrochen wurde. Der Verkehr wird seither an der Stelle umgeleitet.

Auf die nun fertiggestellte Behelfsbrücke sollen Autos mit Tempo 60 fahren dürfen. Im Betrieb müsse dann aber geprüft werden, ob das Bauwerk diese Geschwindigkeiten zulasse, sagte Ronald Normann, Abteilungsleiter Autobahnen im Landesamt für Straßenbau und Verkehr. Durch die Spalten in der Fahrbahn gebe es ein dauerhaftes "klack, klack, klack"-Geräusch. Bei zu hoher Lärmbelastung müsse die Höchstgeschwindigkeit weiter gesenkt werden.

Für den Bürgermeister des Umleitungsortes Langsdorf, Hartmut Kolschewski, ist das im Moment noch kein Thema. Er freut sich über die Behelfsbrücke: "Alles besser als die Umleitung."

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NDR
apr/dpa