US-Präsident Donald Trump hat das geplante Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin am Rande des G20-Treffens in Buenos Aires wegen der Ukraine-Krise abgesagt. Er begründete die Entscheidung am Donnerstag auf Twitter damit, dass die von Russland festgenommenen ukrainischen Seeleute bisher nicht freigelassen worden seien.
Zuvor ging Trump noch von einem Treffen mit Putin aus. „Ich werde Präsident Putin vermutlich treffen“, sagte Trump noch am Donnerstagnachmittag. „Wir haben dieses Treffen nicht abgesagt. Ich habe darüber nachgedacht, aber wir haben es nicht getan.“
Zum Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Buenos Aires sagte Trump, er gehe davon aus, dass China eine Einigung im Handelsstreit erzielen wolle. „Ich denke, dass wir sehr nahe dran sind, etwas mit China zu tun, aber ich weiß nicht, ob es das ist, was ich tun möchte.“ Derzeit flössen Milliarden Dollar an Strafzöllen oder Steuern in die USA. „Ich bin offen dafür, einen Deal zu machen. Aber ehrlich gesagt mag ich den jetzigen Deal.“
Trump sagte weiter, er hätte sich in Buenos Aires auch mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman getroffen, wenn er Zeit dafür gehabt hätte. Der Kronprinz wird verdächtigt, vom Mord an dem saudischen Journalisten Jamal Khashoggi in Istanbul gewusst oder diesen sogar veranlasst zu haben. Trump hat betont, dass die Beweislage unklar sei und er die Beziehungen zu Saudi-Arabien darüber nicht gefährden möchte.
Kreml reagiert spöttisch
Der Kreml reagierte eher spöttisch auf Trumps Rückzieher. Falls die Absage stimme, habe der russische Präsident „ein paar zusätzliche Stunden für nützliche Treffen“ am Rande des Gipfels. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau, wie die Agentur Interfax meldete. Offiziell sei dem Kreml die veränderte Haltung des US-Präsidenten noch nicht bekannt. Russland verliere durch eine Absage nichts, sei aber immer zu Dialog bereit.