Merkel-Flug zum G20-Gipfel abgebrochen: Die peinliche Pannenakte der Regierungsflieger

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Die Flugbereitschaft der Luftwaffe soll eigentlich dafür sorgen, dass Vertreter Deutschlands rechtzeitig zu Terminen ins Ausland kommen. Die Maschinen haben dafür eine besondere Ausstattung, sind für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel oder ihre Minister eine Art fliegendes Büro.

Sie verfügen über Raketenabwehrsysteme, Besprechungsräume mit abhörsicherer Kommunikation sowie Schlafzimmer mit Bad für Kanzlerin, Präsident oder Minister.

Doch immer wieder gibt es peinliche Pannen! Wie jetzt der Regierungsflieger Konrad Adenauer, ein Airbus A340 – Umkehr wegen technischen Problemen!

Offenbar versagte die Kommunikationsanlage, die Piloten brachen den Langstreckenflug deshalb ab – Umkehr nach Köln. Nun muss Merkel mit einem Linienflug über Madrid weiterreisen. Folge: Kanzlerin Merkel verpasst den größten Teil vom ersten Tag des G20-Gipfels in Buenos Aires.

Für den Tag war eigentlich auch ein Treffen Merkels mit US-Präsident Donald Trump angesetzt.

Statt des G20-Gipfels in Buenos Aires sieht Merkel am Donnerstagabend die Feuerwehr auf dem Flugfeld von Köln/Bonn

Statt des G20-Gipfels in Buenos Aires sieht Merkel am Donnerstagabend die Feuerwehr auf dem Flugfeld von Köln/Bonn

Foto: CLEMENS BILAN/EPA-EFE/REX

Es ist nicht der erste Vorfall mit Regierungsfliegern der Luftwaffe. Im Gegenteil! Die Pannenakte ist lang:

• Mai 2006

Die Maschine von Steinmeier – damals Außenminister – zeigte auf dem Weg zum EU-Lateinamerika-Gipfel einen plötzlichen Druckabfall an. Im Sinkflug wurde Wien angesteuert – eine ungeplante Landung.

• Oktober 2015

De A340 „Konrad Adenauer“ hatte Merkel schon einmal komplett im Stich gelassen, als die Kanzlerin mit fünf Ministern nach Indien fliegen wollte. Ersatz musste her: Mit einem Truppentransporter (A310), mit dem sonst Soldaten transportiert werden, ging es nach Neu Delhi – ohne den Luxus der Regierungsmaschine.

Der Airbus A340 „Konrad Adenauer“ der Luftwaffe

Der Airbus A340 „Konrad Adenauer“ der Luftwaffe

Foto: Georg Ismar / dpa

• 2 Juni 2016:

Der damalige Innen- und Sportminister Thomas de Maizère (CDU) will zum Viertelfinale der EM in Frankreich (Deutschland-Italien) anreisen. Doch der Airbus A319 bleibt am Boden, das Spiel findet ohne den Minister statt.

• Dezember 2016:

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) muss auf dem Weg nach Mali eine ungeplante Zwischenlandung machen. Grund: Bei dem A340 der Regierungsflotte ein Computer ausgefallen. Von der Leyen muss deshalb mit ihrer 42köpfigen Delegation in Abuja (Nigeria) übernachten, einen Charterflieger buchen, ihr Programm umstellen.

• Februar 2017:

Noch Mal Pech für Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Eigentlich wollte sie demonstrativ ein Zeichen setzen, ihre Reise mit nach Litauen mit dem neuen Transportflieger der Bundeswehr zurücklegen, dem Airbus A400M. Doch der Flieger blieb wegen eines Triebwerksschadens im litauischen Kaunas liegen. Die Ministerin musste sich mit einer Ersatz-Transall zurück nach Deutschland fliegen lassen.

BILD-Reporter berichtet„So erlebte ich die Bundeswehr-Blamage“

Quelle: BILD, dpa

• 2. März 2017:

Defekte Scheibenheizung am A340 „Theodor Heuss“ – Bundeskanzlerin Angela Merkel kann erst mit stundenlanger Verspätung nach Ägypten starten.

• 29. Juni 2018:

Hydraulikschaden am A340 „Konrad Adenauer“: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier muss in einen Ersatzflieger nach Minsk umsteigen.

• 14. Oktober 2018:

Auf Bali (Indonesien) nagen Ratten an wichtigen Kabeln des A340 „Konrad Adenauer“. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) fliegt deshalb mit einem Linienflieger nach Hause. Der Jet ist tagelang fluguntauglich.

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