Nie ist eine Lieblingsautorin so tief in Ungnade gefallen wie Enid Blyton, die Mutter von Hanni und Nanni und den Fünf Freunden. Ein Rettungsversuch, fünfzig Jahre nach dem Tod der Schrifstellerin.
Catull war kein Mann der feinen Zwischentöne. Er schrieb Schmähgedichte, sprach wie eine Axt und schreckte auch vor Attacken auf die Obrigkeit nicht zurück. Unklar bleibt, ob sein Beziehungsstress mit Lesbia real oder nur Fiktion war.
Auch bei Büchern gilt: The survival of the fittest. Klassiker müssen immer neu angepasst werden. Wie es war, als vierter Mensch überhaupt das Hauptwerk von Charles Darwin ins Deutsche zu übersetzen.
Goethes Theaterstück ist – auch international – der deutsche Klassiker schlechthin. Mit vielen radikalen Botschaften: „Hat einer dreißig Jahr vorüber / So ist er schon so gut wie tot.“
Er ist der einzige Klassiker des 19. Jahrhunderts, der noch gelesen und geliebt wird. Pünktlich zum 200. Geburtstag im nächsten Jahr sollten wir Theodor Fontane auch als Theaterkritiker wiederentdecken. Er konnte rezensieren ohne zu…
„Finis Germania“, „Feindliche Übernahme, „Umvolkung“ – wo man so über die Lage unseres Landes redet, gehören Untergangsszenarien gern dazu. Müssen wir den Kulturpessimismus von rechts neu verstehen?
Er war am Südpol, am Nordpol und auf dem Mount Everest. Der Norweger Erling Kagge ist einer der größten Abenteurer unserer Zeit. Außerdem sammelt er Kunst, hat einen Verlag und schreibt Bestseller. Was liest er selbst am liebsten?
Die 27-jährige Kritikerin Rebecka Kärde gehört zu den neuen externen Juroren des Literaturnobelpreises. Ein Gespräch über den Preis als Ritual, über ihren Lieblingsautor Thomas Bernhard und die Fehlentscheidung Bob Dylan.
„Viele Männer haben heute das Gefühl, dass ihre Stellung erodiert“, sagt der amerikanische Schriftsteller Jeffrey Eugenides. Ein Gespräch über schwache Geschlechter und warum Männer gerade die Sündenböcke sind.
Neil Tennant von den Pet Shop Boys stellt hundert Songs und ein Gedicht in einem Buch zusammen. Ist das Lyrik? Ja, wenn man die Melodie mitliest und keinen Literaturnobelpreis anstrebt.
Ein stolzes Alter für eine sprechende Maus mit weißen Handschuhen: Am 18. November 1928 enterte Micky Maus als Seemann in „Steamboat Willy“ die Kinoleinwände. Zudem führt er die längste wilde Ehe aller Zeiten.
Wir haben „Feuer und Blut“ gelesen, das neue Buch von George R. R. Martin. Es berichtet von den 300 Jahren vor der Handlung von „Game of Thrones“ – und bietet Stoff für ein Dutzend Staffeln.
Im Haus von Moderator Thomas Gottschalk ist „Der Panther“ von Rainer Maria Rilke verbrannt, und zwar in einer Original-Handschrift. Wie wertvoll war das Manuskript – und hat Gottschalk es sachgerecht aufbewahrt?
Bei Timur Vermes ist der Flüchtlingstreck Fiktion, in Amerika ist er Realität. Wie schätzt der Bestsellerautor die aktuelle Lage ein? Wie hat er recherchiert? Ist ein Showdown an der Grenze realistisch?
So bunt, aufregend und vielfältig wie der Alltag in Kuba: Der Roman„Drei traurige Tiger“ spielt während der letzten Tage der Batista-Diktatur 1958. Er ist Guillermo Cabrera Infantes Meisterwerk.
Es muss nicht immer Tinder, sondern kann auch die klassische Kontaktanzeige im „Times Literary Supplement“ sein: Die schottische Autorin A. L. Kennedy hat über ausschweifende Liebe geschrieben.
Ist es Kränkung? Trifft er einen Punkt? Schon wieder beklagt der Dresdener Schriftsteller die rigide „Abschottung und Ausgrenzung“ im Meinungsklima. Doch gibt es ein Recht auf Widerspruchsfreiheit?
Tigersprung in die Unsterblichkeit: Judith Schalansky legt ein „Verzeichnis einiger Verluste“ an und macht ihr Buch zum Archiv des Verschwundenen – von Sapphos Gedichten bis zum Palast der Republik.
Anders als der Westen bildete die DDR ihre Schriftsteller an einer eigenen Hochschule aus. Die Geschichte des Leipziger Instituts ist nun erforscht. Es gab Freiräume und Repressalien, Poeten und IMs.
Stell dir vor, du packst 32 Kartons voll mit Büchern. Und dann werden die Kisten geklaut. Der absolute Horror! Eine Geschichte, die jeder, der Bücher hat und umziehen will, lesen sollte.
Deutschland schrumpfte, musste zahlen und verlor seine Kolonien. Zum 100. Jahrestag sind gute Bücher erschienen, die erklären, warum aus der Niederlage von 1918/19 nicht alles direkt zu Hitler führte.
Es ist Krieg. Er tobt seit Ewigkeiten. Da kommt dem Komödiendichter Aristophanes eine Idee. In „Lysistrata“ lässt er die Frauen in die Sexstreik treten. Heraus kommt dennoch ein extrem anzügliches Stück.
Per Leo ist einer der Autoren des Buches „Mit Rechten reden“. Im Interview erklärt er, warum er wenig davon hält, rechte Bücher zu verbannen. Und warum linke „Hygienemoral“ nicht weiterhilft.