In „Die Höhle der Löwen“: Hunde-App wird zerfleischt

Anna-Alexia Hoffmann (l.) und Lisa Jedlicki präsentierten in der „Höhle der Löwen“ ihre „Walkie App“

Anna-Alexia Hoffmann (l.) und Lisa Jedlicki präsentierten in der „Höhle der Löwen“ ihre „Walkie App“

Foto: MG RTL D / Frank W. Hempel
Von: Peter Krauch

Der „Die Höhle der Löwen“-Jury stellten Lisa Jedlicki (25) und Anna-Alexia Hoffmann (28) ihre „Walkie App“ vor, das „Must-have“ für jeden Hundebesitzer – und wurden zerfleischt.

Mit der App sollen unkompliziert Hundesitter gefunden und gebucht werden können. Die potenziellen „Gassigeher“ haben eigene Profile und sind geprüft, können bewertet werden. Über die App kann auch Feedback gegeben werden, ob der ausgeführte Hund sein Geschäft gemacht hat und ob er wirklich (per GPS-Tracking) die Strecke mit dem Gassigeher gelaufen ist. Eine Stunde kostet den Kunden 15 Euro, 20 Prozent davon erhält das Unternehmen. Doch allzu viel Geld war da noch gar nicht geflossen …

Ralf Dümmel (51) wies gewohnt charmant auf die viel zu hohe Firmenbewertung hin: „Jeder fängt mal an, das ist ja normal. (…) Aber Ihre Firmenbewertung steht ja nicht am Anfang, die ist ja schon sehr weit fortgeschritten.“

Investor Ralf Dümmel

Investor Ralf Dümmel

Foto: MG RTL D / Bernd-Michael Maurer

Einen Wert von 1,5 Mio. Euro gaben die Gründerinnen für ihre Firma an – bei knapp 6800 Downloads und nur 500 aktiven Usern. Gerade einmal fünf (!) Walks pro Tag konnte die App durchschnittlich vorweisen.

Carsten Maschmeyer (59) genervt: „Die Zahlen sind doch grausam.“

Gründerin Lisa verteidigte ihre Bewertung: „Wir haben einen Mediawert von knapp 450 000 Euro kreiert.“ Damit ist die Summe gemeint, die man für den Wirkungsgrad eines Produkts durch Werbung und Verbreitung in den Medien aufbringen müsste.

Von den Löwen gab’s Kritik – und zwar nicht zu wenig

Von den Löwen gab’s Kritik – und zwar nicht zu wenig

Foto: MG RTL D / Frank W. Hempel

Ab hier nahm Start-up-Experte Frank Thelen (42) die Gründerinnen auseinander!

Thelen: „Habt ihr schon kreiert? Dann habt ihr aber scheiße ausgegeben das Geld, wenn ihr damit 6000 Downloads generiert habt für 450 000 Euro.“ Lisa versuchte noch zu retten: „Auf jeden Fall waren wir präsent, das Thema ist gut angekommen.“

Frank Thelen schüttelte den Kopf: „Nein, wenn du 6000 Downloads nur generierst und du sagst, du hast einen Mediawert von 450 000 Euro dafür ausgegeben oder geschenkt bekommen, dann ist das wirklicher, grober Blödsinn. Entweder ist der Mediawert Blödsinn oder du hast die schlechteste Kampagne gemacht, die ich jemals gesehen habe.“

Investor Frank Thelen

Investor Frank Thelen

Foto: MG RTL D / Bernd-Michael Maurer

Nur eine Löwin war versöhnlich: Tierliebhaberin Dagmar Wöhrl (64): „Ich finde es so schade mit dieser Bewertung, es ist wirklich schade. Ich glaube, dass man ihnen schon hätte helfen können.“ Doch am Ende gab’s keinen Deal für die jungen Frauen aus Frankfurt.

Ein Blick in die USA zeigt, dass die Idee durchaus erfolgreich sein kann: Dort hat die Gassigeh-App „Wag“ Anfang des Jahres 2018 ein Investment in Höhe von 300 Millionen US-Dollar eingesammelt. An der Summe hatten sich wohl auch die Gründerinnen orientiert.

Frank Thelen erklärte gegenüber BILD: „Nur weil eine App erfolgreich in den USA ist, muss die deutsche Kopie nicht erfolgreich sein. Seine Bewertung an dem Original abzuleiten, ist unprofessionell.“

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