EU-Parlament für Preis-Obergrenze: Telefonate ins EU-Ausland werden günstiger

Gespräche ins EU-Ausland sollen künftig nur noch 19 Cent pro Minute kosten

Gespräche ins EU-Ausland sollen künftig nur noch 19 Cent pro Minute kosten

Foto: Daniel Naupold / dpa

Telefonate ins EU-Ausland werden günstiger!

Das EU-Parlament beschloss am Mittwoch eine Preis-Obergrenze für Mobil- und Festnetz-Gespräche. Die sollen nur noch maximal 19 Cent pro Minute kosten dürfen. Für SMS sollen höchstens sechs Cent anfallen. Wenn der Rat der Mitgliedsstaaten dem Vorschlag zustimmt, könnte er ab Mai 2019 in Kraft treten.

„Es war höchste Zeit, die teilweise unverschämten Preise für Auslandstelefonate in die EU zu deckeln“, erklärte Constanze Krehl, telekommunikationspolitische Sprecherin der Europa-SPD. „Bei deutschen Anbietern zahlt man bisher teilweise das Zehnfache.“

Laut Daten des Europäischen Verbraucherverbands kosteten Telefon-Gespräche von Deutschland ins EU-Ausland zuletzt bis zu 1,99 Euro pro Minute.

▶︎ Das Problem: 52 Prozent der in einer Forsa-Studie Befragten glauben, dass die Hoch-Preise für Telefonate schon 2017 zusammen mit den Roaming-Gebühren abgeschafft wurden. Justizministerin Katarina Barley (49, SPD) war eine davon. Für ihre Telefonate in die Niederlande musste sie nach eigenen Angaben mehr als 400 Euro zahlen.

Mit den Roaming-Gebühren wurden aber nur Extra-Kosten für Gespräche AUS dem EU-Ausland abgeschafft. Mit der neuen Regelung werden die Kosten für Gespräche INS EU-Ausland gedeckelt.

Europaweite Warnungen vor Terror und Naturkatastrophen

Das neue Gesetzespaket sieht außerdem vor, europaweit bei Terroranschlägen und Naturkatastrophen Handynutzer per SMS oder App warnen zu können. Ein solches System müssten die EU-Mitgliedstaaten innerhalb von 18 Monaten nach der offiziellen Verabschiedung der EU-Regeln auf die Beine stellen. ▶︎ Weitere Neuerungen: Telefon- oder Handyverträge sollen einen leicht verständlichen Überblick über die Bedingen bieten. Darin auf jeden Fall enthalten: Informationen über Kostenrückerstattungen. Wer beispielsweise noch ungenutztes Prepaid-Guthaben hat, soll darüber informiert werden.

Mit dem Paket soll außerdem der Internet-Ausbau vorangetrieben werden. Anbieter sollen sich zusammentun dürfen, um auch auf dem Land Breitband-Kabel zu legen. Das Parlament plant darüber hinaus bis 2020 europaweit 5G-Netze aufzubauen.

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