Horror-Bus-Crash in Bayern: 27 Verletzte: Schüler waren auf dem Heimweg, als es krachte
Horror-Unfall nach Schulschluss! Auf gerader Strecke zwischen Ammerndorf und Wintersdorf (bei Nürnberg) krachten am Donnerstag gegen 13.30 Uhr zwei mit vielen Schülern besetzte Linienbusse frontal ineinander.
Dieter Marx (63), Einsatzleiter der Feuerwehr, zu BILD: „Wir bekamen die Alarmierung um 13.30 Uhr, dass zwei Linienbusse mit vielen Kindern zusammengestoßen sind. Es gab Großalarm.“
Die Vorderseiten der Busse wurden komplett aufgerissen, Fenster zersplitterten. In den Bussen saßen insgesamt 40 Menschen, vor allem Schüler. „Die Kinder stammen zum Teil von einem Gymnasium und einer Realschule in Oberasbach, waren auf dem Weg nach Hause“, so ein ehemaliger Busfahrer-Kollege zu BILD.
Als Feuerwehreinsatzleiter Marx und seine Kollegen an der Unfallstelle ankamen, hätten die Retter die unübersichtliche Situation schnell in den Griff bekommen müssen. Marx: „Es herrschte das totale Chaos. Ich sah viele Kinder und Jugendliche am Straßenrand liegen.“
Dem Einsatzleiter zufolge waren die beiden Busfahrer und zwei Kinder noch in den Wracks eingeklemmt! „Sie zu befreien war Schwerstarbeit“, so Marx.
Ein BMW, der sich hinter einem der Busse befand, konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und krachte in die Unfallstelle, die Fahrerin wurde schwer verletzt. Auch die beiden Busfahrer erlitten schwere Verletzungen.
Bert Rauenbusch war ebenfalls kurz nach dem Unfall am Ortsausgang von Ammerndorf. „Es war alles voller Verletzter“ “, beschreibt der Polizist die Situation. Die hätten auf der Wiese gelegen, gesessen und gestanden. „Ein paar haben gejammert und gewimmert.“ Einige Fahrgäste hätten den Verletzten geholfen. Der Rettungsdienst sei schnell vor Ort gewesen. Hilfe kam auch aus der Luft - fünf Hubschrauber brachten Schwerverletzte in Krankenhäuser.
Die Polizei sprach zunächst von zwei Schulbussen, korrigierte diese Angaben aber später. Es handele sich um Linienbusse, in denen auch Schulkinder saßen. Diese seien nach ersten Erkenntnissen frontal auf freier Strecke zusammengestoßen.
Die Unfallursache ist noch unklar. Polizei-Sprecher Bernd Rauenbusch sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Es ist schon außergewöhnlich, dass zwei Busse auf gerader und übersichtlicher Straße aufeinanderprallen. Sowas habe ich in 40 Dienstjahren noch nicht gehabt.“
Über soziale Medien rief die Polizei Eltern und Angehörige auf, zu einer Sammelstelle am örtlichen Bauhof zu kommen. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei brachten äußerlich unverletzte Kinder und Jugendliche dorthin. Wegen der unklaren Lage richtete die Polizei rasch ein Telefon für besorgte Angehörige ein.
Ein Vater am Klinikum Fürth zu BILD: „Meine Tochter saß in einem der Busse. Sie hat Prellungen erlitten, aber schlimmer ist der Schock.“ An dem Krankenhaus wurden Routineuntersuchungen verschoben, um sich um die vielen Verletzten zu kümmern.
In der unübersichtlichen Lage kurz nach dem Unfall brachte nach bisherigen Erkenntnissen offenbar ein dritter Bus unverletzte Menschen von der Unfallstelle weg. Zu dem Zeitpunkt waren die Retter noch gar nicht vor Ort. Die Ermittler suchen nun nach diesen Menschen. Sie sind wichtige Zeugen für die Polizei.
Mit einer Drohne schaute sich ein Unfallgutachter am Abend die Busse und das Trümmerfeld drumherum von oben an. Er soll nun klären, wie das Unglück passieren konnte.