Erste Diskussion mit der Parteibasis: Die CDU-Kandidaten im Check

Wer macht das Rennen? (v. l.) Friedrich Merz, Annegret Kramp-Karrenbauer oder Jens Spahn?

Wer macht das Rennen? (v. l.) Friedrich Merz, Annegret Kramp-Karrenbauer oder Jens Spahn?

Foto: JOHN MACDOUGALL / AFP

Donnerstagabend, Lübeck: Die erste öffentliche Diskussion der CDU-Kandidaten im Kampf um den Parteivorsitz!

Die drei aussichtsreichsten Kandidaten Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellen sich bei der ersten von acht Regionalkonferenzen den Fragen der CDU-Mitglieder.

BILD machte vorab den Check und suchte Zitate des Trios raus, die zeigen, wofür die Kandidaten stehen.

Friedrich Merz

► „Zuwanderer, die auf Dauer hier leben wollen, müssen sich einer gewachsenen, freiheitlichen deutschen Leitkultur anpassen.“

► „Ich bin dafür, dass der Soli abgeschafft wird. Der Zweck ist erfüllt, und zur Glaubwürdigkeit gehört, dass der Solidaritätszuschlag abgeschafft wird.“

► „Rechtsstaat geht nur, wenn das Gewaltmonopol beim Staat liegt und bei niemand anderem.“

Ex-Fraktionschef Friedrich Merz

Ex-Fraktionschef Friedrich Merz

Foto: Benjamin Zibner

► „Ärzte, Krankenschwestern und Pflegepersonal sind zum großen Teil völlig überlastet und werden schlecht bezahlt.“

► „Die AfD grenzt sich nicht nach rechts und besonders nicht zu einem offen nationalistischen und fremdenfeindlichen, antisemitischen Teil ihrer Partei ab. Damit ist sie weder koalitions- noch gesprächsfähig.“

► „Bei Alleinerziehenden mit Kindern gibt es wirklich prekäre Lebensverhältnisse. Darauf müssen wir den Fokus richten. Muss man da wirklich jede Kindergelderhöhung anrechnen?“

► „Die Einführung eines Mindestlohns war richtig. Das Land kann sich das leisten.“

Annegret Kramp-Karrenbauer

► „Die Lage der Pflege in vielen Kliniken ist unhaltbar. Wir fordern die Bundesregierung auf, einen Personalschlüssel für Fachkräfte in der Pflege auch per Gesetz abzusichern.“

► „Wenn die Menschen nicht das Gefühl haben, dass sie sicher sind, dann können die Statistiken sagen, was sie wollen.“

CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer

CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer

Foto: Kay Nietfeld / dpa

► Über kriminelle Flüchtlinge: „Dann muss aus meiner Sicht die Frage gestellt werden, ob (…) nicht auch eine lebenslange Wiedereinreise-Sperre folgen muss, deren Verhängung meines Wissens bislang nicht möglich ist.“

► „Ein Facharbeiter muss häufig schon den Spitzensteuersatz bezahlen. Es wäre sinnvoll, die derzeitige Messlatte von einem Jahreseinkommen von 54 000 auf 60 000 Euro im Jahr anzuheben. Oder wir schmelzen den Solidaritätszuschlag zu 100 Prozent ab.“

► Wenn „Ehe für alle“ erlaubt ist, dann „sind andere Forderungen nicht auszuschließen: etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen“.

Jens Spahn

► „Der weiße Elefant im Raum aber ist die Frage der Migration. Diese Debatte ist aus Sicht vieler Bürger weder beendet noch gelöst. Ob ein funktionierender EU-Außengrenzschutz, die innereuropäische Verteilung oder die Bedingungen gelingender Integration, hier stehen lange versprochene Lösungen noch aus.“ (FAZ)

► „Wir brauchen keinen Euro-Finanzminister, keine europäische Arbeitslosenversicherung und schon gar nicht eine Vergemeinschaftung von Schulden.“

Gesundheitsminister Jens Spahn

Gesundheitsminister Jens Spahn

Foto: dpa

► „Wir müssen Leistungsträger entlasten, die den Laden am Laufen halten, daher Soli schrittweise abschaffen und Beiträge, wo immer es geht, senken.“

► „Wir müssen den Alltag der Pflegebedürftigen und der Pflegekräfte konkret verbessern. Wir brauchen bis zu 50 000 zusätzliche Pflegekräfte.“

► „Hartz IV bedeutet nicht Armut, sondern ist die Antwort unserer Solidargemeinschaft auf Armut. Diese Grundsicherung ist aktive Armutsbekämpfung! Damit hat jeder das, was er zum Leben braucht. Mehr wäre immer besser.“

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