„Let’s Go, Pikachu!“ im Test : Wie gut sind die ersten Pokémon für die Switch?

Der Pokémon-Trainer und sein Pikachu (wahlweise auch Evoli) sind wieder einmal die Helden in „Pokémon: Let’s Go!“

Der Pokémon-Trainer und sein Pikachu (wahlweise auch Evoli) sind wieder einmal die Helden in „Pokémon: Let’s Go!“

Foto: Game Freak

Premiere für die Pokémon auf der Nintendo Switch! Nintendo hat dem seit vielen Jahren kaum veränderten Rollenspiel für die Spielkonsole doch mal ein paar Neuheiten spendiert. Herausgekommen ist ein hübscheres, aber auch simpleres Spiel.

BILD hat „Pokémon: Let’s Go!“ getestet. Natürlich ist das grundlegende Spielprinzip noch das alte: Als Pokémon-Trainer oder -Trainerin durchstreift man die Spielwelt Kanto, sammelt die kleinen Taschenmonster und tritt mit seinen Lieblingen gegen die Pokémon anderer Trainer und Bewohner an – immer wieder und wieder. Das Ziel ist es schließlich, die Leiter von acht Arenen zu besiegen.

Je nach Spielversion erhält man zu Beginn Pikachu oder Evoli als Begleiter. Die schwingen sich sogleich auf die Schulter der Spielfigur und können gefüttert, bekleidet und – per Touchscreen – sogar gestreichelt werden. Später im Spiel kann der Trainer auch auf einigen großen Pokémon reiten.

Bye, bye, Pixel! Die frische Grafik tut der Reihe gut, in Kämpfen gibt es jetzt viel schickere Effekte

Bye, bye, Pixel! Die frische Grafik tut der Reihe gut, in Kämpfen gibt es jetzt viel schickere Effekte

Foto: Game Freak

Anleihen bei „Pokémon Go“

Die wichtigste Neuerung: Pokémon fängt man jetzt nicht mehr, indem man gegen sie kämpft, sondern indem man sie wie in „Pokémon Go“ mit einem Pokéball fängt. Der wird dem Taschenmonster per Bewegungssteuerung mit einer leichten Schwungbewegung entgegengeworfen. Je nach Timing, Treffsicherheit und Level des Tiers sind die Fangchancen dabei mehr oder weniger gut.

Wilde Pokémon werden jetzt gefangen, indem man mit dem Controller eine Wurfbewegung ausführt

Wilde Pokémon werden jetzt gefangen, indem man mit dem Controller eine Wurfbewegung ausführt

Foto: Game Freak

Mit etwas Übung funktioniert die Jagd so ganz prima. Wer mag, kann aber auch mit arretierten Controllern Pokémon fangen. Dann kann man den Bildschirm frei auf das Taschenmonster ausrichten, was die Angelegenheit etwas einfacher macht.

Der Pokéball Plus

Passend zum Spiel gibt es auch den neuen Pokéball Plus (nicht in der Standardversion enthalten). Der liegt gut in der Hand und ersetzt einen Controller. Wenn man ein Pokémon fängt, leuchtet der Ring grün und das Taschenmonster zetert im Innern. Entkommt das Pokémon, leuchtet es rot und es klickt. Auch in Kämpfen hört man die typischen Geräusche des jeweils eingesetzten Monsters. Außerdem befindet sich ein seltenes Mew in dem Ball, das man im Spielmenü unter „Kommunikation“ freischalten kann.

Wer „Pokémon Go“ auf seinem Handy spielt, kann den Ball auch hier einsetzen. Die App kommuniziert per Bluetooth mit dem Gerät. Sind Pokémon in der Nähe, vibriert und leuchtet der Ball. Dann kann man sie einfach per Tastendruck einfangen.

Der Pokéball Plus ist teuer (40 Euro), ersetzt aber einen Controller und glänzt mit Lichterspiel und Sound-Ausgabe

Der Pokéball Plus ist teuer (40 Euro), ersetzt aber einen Controller und glänzt mit Lichterspiel und Sound-Ausgabe

Foto: Game Freak

Pokémon für Einsteiger

Praktisch: Neben dem Sechser-Team hat man jetzt überall Zugriff auf alle bereits gesammelten Pokémon und kann die Mannschaft so jederzeit neu zusammenstellen.

Auffällig ist auch der im Vergleich zur Hauptreihe deutlich leichtere Schwierigkeitsgrad. Der Pokédex füllt sich viel schneller, und alle (!) im Besitz befindlichen Taschenmonster steigen bei jedem neuen Fang und gewonnenen Kampf im Level.

Erstmals in einem Pokémon-Titel können an der Switch auch zwei Spieler zusammen spielen. Allerdings wirkt der Koop-Modus etwas unausgereift. Der Mitspieler kann nämlich nicht mit der Welt und den Bewohnern in Aktion treten. Er darf nur im Fangspiel und an Kämpfen teilnehmen. Letztere geraten aber durch die Überzahl viel zu leicht.

Erstmals kann man „Pokémon“ auch zu zweit spielen

Erstmals kann man „Pokémon“ auch zu zweit spielen

Foto: Game Freak

Dass „Pokémon: Let’s Go“ viel schöner und dank herumwuselnder Pokémon auch lebendiger sein wird als die bisherigen 3DS-Versionen, war klar. Erzählerisch könnte aber deutlich mehr geboten werden. Veteranen könnte das Spiel zudem zu einfach sein.

Fazit: Dieser Ableger ist für Einsteiger gedacht, und das merkt man. Trotzdem halten sich die Neuerungen in Grenzen. Oft wünscht man sich dann doch, dass Nintendo mal etwas mehr wagt, den Pokémon beispielsweise eine so spannendere Spielwelt spendiert, wie sie zuletzt in „Legend of Zelda“ zu sehen war.

„Pokémon: Let’s Go, Pikachu!“, „Pokémon: Let’s Go, Evoli!“, Rollenspiel für Nintendo Switch, Alter: ab 6 Jahren, Preis: 50 Euro

„Pokéball Plus“, Preis: 40 Euro

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