Gibt es solche Touri-Fotos bald nicht mehr?: Der Schiefe Turm von Pisa wird immer gerader!

Eine Touristin beim spaßigen Versuch, den Schiefen Turm von Pisa vor dem Umkippen zu bewahren. Dieses Foto-Motiv ist eines der beliebtesten aller Italien-Touristen

Eine Touristin beim spaßigen Versuch, den Schiefen Turm von Pisa vor dem Umkippen zu bewahren. Dieses Foto-Motiv ist eines der beliebtesten aller Italien-Touristen

Foto: Getty Images, picture alliance / zb

Millionen von Touristen haben an dieser schrägen Sehenswürdigkeit ihr Urlaubsfoto gemacht: Sie umarmen ihn, sie lehnen sich dagegen, sie stützen den Turm, damit er nicht umfällt. Der Schiefe Turm von Pisa ist eines der beliebtesten Foto-Motive für Touris aus aller Welt.

Wird es solche Bilder bald etwa nicht mehr geben?

Die italienische Zeitung „Corriere della Sera“ berichtet: Der Schiefe Turm von Pisa wird immer gerader! Demnach habe sich der Turm in den vergangenen 17 Jahren um vier weitere Zentimeter aufgerichtet.

Anfang der 1990er Jahre fürchteten Experten den Einsturz des Turms. Doch clevere Gegenmaßnahmen verhinderten ein Umkippen doch noch

Anfang der 1990er Jahre fürchteten Experten den Einsturz des Turms. Doch clevere Gegenmaßnahmen verhinderten ein Umkippen doch noch

Foto: Getty Images News/Getty Images

Die Zeitung zitierte einen Statik-Experten: „Es ist, als ob der Glockenturm um fast zwei Jahrhunderte verjüngt worden wäre.“ Seit Beginn der Maßnahmen, die ein Umkippen verhindern sollten, sei das weltberühmte Bauwerk um insgesamt 45 Zentimeter aufgerichtet worden. Ein Aufwärtstrend im wahrsten Sinne des Wortes!

Der Turm war in Schieflage geraten, weil der lehmig-sandige Untergrund das einzigartige Bauwerk (Grundsteinlegung 1173) nicht tragen konnte und teilweise einsackte. Vor allem seit den 1930er Jahren hatte sich der Turm zunehmend geneigt, so dass ab 1993 Gegenmaßnahmen ergriffen wurden.

Pisa-Rätsel endlich gelöstDarum bringt kein Erdbeben den schiefen Turm zu Fall!

Quelle: BILD / Reuters

Ab Mitte der 1990er Jahre fanden die Experten eine Lösung, um die Neigung aufzuhalten und ihr sogar entgegenzuwirken. Nachdem zuvor Gegengewichte und provisorische Halteseile keine Abhilfe schufen, wurden vier bis fünf Meter tiefe Löcher in den Boden gebohrt. Das darüber liegende Erdreich sackte langsam nach, schließlich auch der Boden des Turmes.

Das Bauwerk richtete sich in der Folge zunehmend auf, die Gesamtneigung verringerte sich von 5,5 auf etwa vier Grad. Im Dezember 2001 konnte der Turm nach elfjährigen Restaurierungsarbeiten wieder eröffnet werden.

Berechnungen zufolge ist das Gebäude damit wohl für die nächsten 300 Jahre gesichert. Ganz gerade soll es im Interesse der Stadt Pisa und der Italiener aber nicht werden.

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