„Adriaaaaaaan!“: So haben Sie „Rocky“ noch nie gesehen!
BILD zeigt bisher unveröffentlichte Fotos aus neuem Buch über den Kult-Film
„Rocky“ ist die Geschichte eines Underdogs aus Philadelphia. Der Film wurde zum Klassiker des amerikanischen Kinos. Und der bis dato erfolglose Schauspieler und Autor Sylvester Stallone schrieb sich mit dem Drehbuch die Rolle seines Lebens auf den Leib.
Das Geheimnis der Geschichte? Es handelt sich um ein Märchen über den amerikanischen Traum – nämlich vom Aufstieg durch eigene Kraft. Und Sylvester Stallone schrieb nicht nur das Drehbuch, sondern übernahm auch gleich die Hauptrolle, obwohl sich das Produzenten-Duo einen anderen Darsteller gewünscht hatte.
Im Gespräch für die Rolle des Boxers aus Philadelphia waren große Stars, wie zum Beispiel Ryan O’Neal, James Caan oder Burt Reynolds, die alle an der Rolle interessiert waren. Die Produzenten hatten den Plan, Sylvester Stallone das Drehbuch abzukaufen – für 75 000 Dollar. Das war das erste Angebot. Stallone lehnte ab. Obwohl er zu dem Zeitpunkt gerade mal 106 Dollar auf dem Konto hatte, seine damalige Frau Sasha schwanger war und er sogar seinen Hund Brutus verkaufen musste, weil die Situation so prekär war.
Die Produzenten erhöhten ihr Angebot auf 265 000 Dollar, aber Stallone lehnte dennoch mit folgenden Worten ab: „Selbst wenn der Preis auf eine Million hochginge, ich würde es nicht verkaufen“, das verrät er im Vorwort des am 26. November erscheinenden 380 Seiten-Bandes „Rocky – The Complete Films“ (Taschen Verlag, 750 Euro).
Darin enthalten sind Fotos, die am Rande der Dreharbeiten zu allen sieben Rocky-Filmen entstanden sind und die bisher nicht veröffentlicht wurden.
BILD zeigt hier bisher unbekannte Fotos und verrät überraschende Fakten über die Dreharbeiten der Rocky-Reihe:
Für Sylvester Stallone ist übrigens die wichtigste Szene im ersten Film der Reihe, in der Rocky vor dem Kampf mit Adrian spricht und eingesteht, dass er den Kampf gegen Apollo nicht gewinnen kann. Eine Schlüsselszene, sagt Stallone, „weil da etwas dargestellt wird, was noch nie zuvor in einem Sportfilm gezeigt wurde.
Sie erlaubte der Hauptfigur zuzugeben, dass sie verlieren würde, und sich dieser Tatsache zu stellen, sich aber gleichzeitig ein anderes Ziel für sich selbst zu setzen – dem Champion bis zur letzten Runde Paroli zu bieten. So findet er einen Weg, Selbstachtung zu erlangen. Vielleicht wird er nicht gewinnen, doch er kann versuchen, gegen den besten Boxer der Welt bis zum letzten Gongschlag durchzuhalten.
Damit eröffnet er sich selbst bei einer Niederlage die Möglichkeit, einen Sieg zu erringen, denn entscheidend ist, wie man verliert“, sagt Sylvester Stallone über die Szene.
Das Budget für den ersten Rocky-Film: 900 000 Dollar, eine lächerliche Summe für einen Film – auch im Jahr 1976. Der Film spielte 100 Millionen ein und gewann den Oscar in der Kategorie „Bester Film“.
In den darauffolgenden sechs Rocky-Filmen schrieb Stallone nicht nur das Drehbuch und spielte mit, sondern führte auch Regie.
Sylvester Stallone zur Entstehung des ersten Rocky-Films: „Als mir die Idee zu Rocky kam, steckte ich seit einiger Zeit fest. In keine Richtung ging’s wirklich voran. Ich fuhr mit angezogener Handbremse. Mir wurde dann etwas klar: Ich und viele andere wollen wenigstens eine Chance darauf haben, der ‚Champion‘ im eigenen Leben zu sein, uns für die kurze Dauer unseres Aufenthalts auf Erden zum Beispiel ein lebenswertes Dasein zu ermöglichen.
Wir wollen eine Chance, es zu versuchen, egal, wie aussichtslos der Versuch auch sein mag, um zu überprüfen, ob wir die Voraussetzungen zur Verwirklichung unseres schwer fassbaren ‚Traums‘ wirklich mitbringen. Wenn wir scheitern, sei’s drum. Wir hatten zumindest die Chance. In Rocky begegnet uns eine vergessene Seele, der eine solch kostbare ‚Chance‘ gegeben wird, und wenn uns das Leben dieses Geschenk macht, kann das Herz Talente offenbaren und Kräfte freisetzen, von denen nicht mal wir selbst wussten, dass wir sie besaßen.“