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Tempelstadt Luxor in Ägypten Archäologen öffnen 3500 Jahre alten Sarkophag

Sie sind üppig bemalt und gut erhalten. In der Tempelstadt Luxor haben Archäologen in einem uralten Grab Tausende Relikte entdeckt. Außerdem fanden sie einen etwa 3500 Jahre alten Sarkophag.

Ägyptische Behörden haben ein antikes Grab, zwei Sarkophage und weitere Begräbnisartefakte in der Thebanischen Nekropole Al-Asasif in der Tempelstadt Luxor vorgestellt.

In einer Zeremonie vor dem Hatschepsut-Tempel am westlichen Nilufer verkündete Antikenminister Chaled al-Anani den Fund einer neuen Grabstätte "mit sehr schönen Malereien". Entdeckt hatten die Hinterlassenschaften französische und ägyptische Archäologen.

In der zwischen dem Tal der Königinnen und dem Tal der Könige gelegenen Totenstadt Al-Asasif wurden Adelige und hochrangige Beamte der Pharaonen bestattet.

Unter den Funden in der Grabstätte sind Mumien, Skelette, Schädel, Masken, Statuen und etwa 1000 "Uschabtis" - Begräbnis-Figürchen aus Holz, Lehm und Stein. Das Grab stammt aus dem Mittleren Reich aus den Jahren 2137 bis 1781 vor Christus und gehörte den Angaben zufolge dem Chef-Mumifizierer am Mut-Tempel in der berühmten Karnak-Anlage in Luxor.

Über fünf Monate entfernten Experten 300 Kubikmeter Schutt, um das Grab freizulegen. Deckenbemalungen darin zeigen den Besitzer und seine Familie.

Überreste einer Frau - Identität unklar

Archäologen des französischen Instituts für Östliche Archäologie (IFAO) und der Universität Straßburg entdeckten in der Region außerdem zwei Sarkophage. In beiden seien Mumien gefunden worden. "Eine stammt vermutlich aus der 17. Dynastie", so Minister Anani. Der Sarkophag war bereits zuvor geöffnet und untersucht worden.

Den zweiten Sarkophag, der erst jetzt auf einer Pressekonferenz geöffnet wurde, ordnen die Forscher der 18. Dynastie zu. Er gehöre in die Zeit um das Jahr 1530 vor Christus und sei somit etwa 3500 Jahre alt, hieß es. Der Sarkophag enthält die gut erhaltenen Überreste einer Frau, deren Identität jetzt geklärt werden soll.

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Fund in Luxor: Mumien, Masken, Figuren

Foto: Mohamed Abd El Ghany/REUTERS

Die 18. bis 20 Dynastie ist eine der bekanntesten Epochen der Pharaonenzeit. Tutanchamun und Ramses der II. wirkten damals. Die Menschen wurden zu der Zeit mumifiziert, um sie auf das Leben nach dem Tod vorzubereiten. Tiermumien gelten dagegen als religiöse Gaben. Anfang November hatten Forscher beispielsweise südlich von Kairo Dutzende Katzenmumien entdeckt.

Archäologische Ausgrabungen, besonders jene in Luxor, machen Ägypten zu einem wichtigen Touristenziel. Nach den jahrelangen Unruhen, die der Revolution im Jahr 2011 folgten, hat der Tourismussektor in Ägypten in diesem Jahr wieder zugelegt.

Im Video: Die Geheimnisse der Pharaonen - Echnaton und Nofretete

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jme/AFP/Reuters