Verlust im Gesamtjahr erwartet :
Nord LB baut faule Schiffskredite schneller ab

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Der Nord LB ging es schon mal besser.
Die Nord LB erwartet für 2018 Verluste. Das liegt vor allem am Konzernumbau. Dafür geht es beim Abbau fauler Schiffskredite schneller voran. Welche Folgen hat das für das Übernahmegerangel?

Die Norddeutsche Landesbank (Nord LB) macht Fortschritte beim Abbau der belastenden faulen Schiffskredite. Der Anteil liege mittlerweile bei 7,3 Milliarden Euro, teilte das Geldhaus am Mittwoch bei der Vorlage seiner Quartalsergebnisse mit. Zwar gilt er immer noch als hoch – doch ist er seit Ende 2016 mit über 2 Milliarden Euro deutlich schneller geschmolzen als erwartet.

Bis Ende 2019, so das erklärte Ziel der Bank, solle er unter fünf Milliarden Euro sinken. Diese Marke dürfte nun voraussichtlich deutlich früher erreicht werden. Ihr Schiffsfinanzierungs-Portfolio sank von 16,9 Milliarden Euro Ende 2016 auf 10,8 Milliarden Euro Ende September.

Die Landesbank leidet seit längerem unter dem Schiffskrediten, bei denen Schuldner wegen der schlechten Lage der Branche Probleme mit der Rückzahlung haben. Derzeit arbeitet die Bank mit ihren Eigentümern an einem Konzept zur Stärkung der Kapitalquoten und zur höheren Profitabilität.

Verluste im Gesamtjahr

Die Bank hat dabei noch einen langen Weg vor sich: Nach den ersten neun Monaten brach der Gewinn der Nord LB vor Steuern um 80 Prozent auf 73 Millionen Euro ein. Allein die Kosten für Restrukturierung und Reorganisation verdoppelten sich fast binnen Jahresfrist und schlugen mit 122 Millionen Euro zu Buche. Die Landesbank will bis Ende 2020 rund 1250 von etwa 6000 Stellen streichen.

Für das Gesamtjahr rechnet die Nord LB wegen des Konzernumbaus und dem Wegfall von Arbeitsplätzen mit roten Zahlen. Es sei ein noch nicht zu beziffernder Verlust zu erwarten, teilte die Landesbank aus Hannover am Mittwoch mit. Rückstellungen im Zuge des geplanten Jobabbaus würden das Ergebnis belasten, sagte NordLB-Chef Thomas Bürkle.

Gerangel um Übernahme

Die Eigner der Nord LB suchen seit Monaten nach Wegen, wie sie die vergleichsweise dünne Kapitaldecke des Instituts stärken können. Im Gespräch ist auch der Einstieg privater Investoren. Im Laufe des Tages endet in einem Bieterverfahren die Frist für die Abgabe finaler Angebote. „Gemeinsam mit unseren Trägern werden wir eingehende Angebote externer Investoren gründlich prüfen und so bald wie möglich über das weitere Vorgehen entscheiden“, sagte Bürkle.

Im Rennen waren zuletzt wohl nur noch die amerikanischen Finanzinvestoren wie Cerberus und Apollo. FAZ.NET-Informationen zufolge wird die Landesbank Hessen Thüringen (Helaba) keine Offerte abgeben, aber ihre Gesprächsbereitschaft für eine öffentlich-rechtliche Lösung zusammen mit der Nord LB bekräftigen. Zudem steigt die Commerzbank nach FAZ.NET-Informationen aus dem Bieterverfahren aus.