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Schach-WM 2018 Carlsen verteidigt Titel im Tie-Break

Die Entscheidung ist gefallen: Schach-Star Magnus Carlsen hat nach zuvor zwölf Remis in Folge seinen Weltmeistertitel verteidigt. Seinem Gegner Fabiano Caruana unterlief im zweiten Tie-Break-Spiel der entscheidende Fehler.
Magnus Carlsen

Magnus Carlsen

Foto: Frank Augstein/ AP

Der Norweger Magnus Carlsen hat durch einen Sieg im Tie-Break seinen Titel bei der Schach-WM in London erfolgreich verteidigt. Der 27-Jährige gewann alle drei gespielten Schnellschachpartien gegen seinen Herausforderer Fabiano Caruana (USA) und entschied das Stechen damit vorzeitig für sich. Die zwölf Partien mit regulärer Bedenkzeit hatten in den vergangenen Wochen allesamt mit Remis geendet.

Carlsen, der schon vor dem Entscheidungstag als kreativerer und damit besserer Schnell- und Blitzschachspieler galt, wurde seiner Favoritenrolle im Stechen von Beginn an gerecht. Bereits im ersten Spiel baute der 27-Jährige mit den weißen Steinen früh Druck auf und forcierte nach einem klugen Bauernopfer ein Turm-Endspiel, das er letztlich souverän gewann.

Im zweiten Match nutzte der Norweger dann eine Ungenauigkeit seines Gegners, um auch mit den schwarzen Steinen die Initiative zu ergreifen. Caruana suchte lange nach einem Ausweg, musste aber letztlich noch vor dem 30. Zug aufgeben. Der auf vier Partien angesetzte Tie-Break war damit vorentschieden.

"Ich habe nicht ansatzweise auf seinem Level gespielt"

Caruana musste alles riskieren und verlor so letztlich auch die dritte Partie. "Ich hatte nie wirklich eine Chance", sagte der US-Amerikaner anschließend: "Ich habe nicht ansatzweise auf seinem Level gespielt."

Bereits vor zwei Jahren hatte Carlsen in New York gegen den Russen Sergej Karjakin im WM-Tie-Break 3:1 gewonnen. Das Duell gegen seinen 26 Jahre alten Kontrahenten Caruana war sein insgesamt viertes Match um die Weltmeisterschaft, alle hat er gewonnen. Carlsen hatte sich 2013 mit 22 Jahren zum zweitjüngsten Weltmeister der Geschichte gekrönt, seit Juli 2011 führt er die Weltrangliste ohne Unterbrechung an.

Caruana hatte sich durch seinen Sieg beim Kandidatenturnier in Berlin im März für das WM-Duell qualifiziert. Er verpasste durch die Niederlage die Chance, erster Schachweltmeister aus den USA seit dem legendären Bobby Fischer zu werden.

bam/sid