Fast ein Jahr lang lag die Frage auf Eis, ob die AfD jemals das Amt eines Vizepräsidenten des Bundestags besetzen wird. Ihr erster Kandidat, Albrecht Glaser, war dreimal durchgefallen. Er hatte über den Islam gesagt, eine Religion, die selbst keine Religionsfreiheit gewähre, könne auch keine beanspruchen. Zäh hielt seine Fraktion an ihm fest und spielte bockig mit dem Gedanken, dann halt gar niemanden mehr vorzuschlagen. Jetzt aber kommt Bewegung in die Sache. Ist eine Mehrheit im Bundestag inzwischen bereit, eine Kandidatin der AfD zu wählen? Diese Frage ist ein weiterer Testfall für die Souveränität der etablierten Parteien im Umgang mit ihren Gegnern.