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Änderungen für die Saison 2019 Die Formel 1 wird nur optisch beflügelt

In der Formel 1 wird es viele Pilotenwechsel geben, das verspricht Spannung. Anders sieht es bei den technischen Neuerungen aus: Neue Frontflügel sollen das Überholen leichter machen, doch der Plan wird nicht aufgehen.
Daniil Kvyat im Toro Rosso

Daniil Kvyat im Toro Rosso

Foto: James Bearne/ Getty Images

Die Formel-1-Macher wiesen schon gegen Ende der Saison 2018 darauf hin - mit einem auch im TV immer wieder zu sehenden Countdown: In Abu Dhabi war man beim 997. Grand Prix der Geschichte angelangt, das Rennen in China im April 2019 wird das 1000. der Geschichte sein. Das Jubiläum wird einer der Höhepunkte der kommenden Saison sein, in der es einige Neuerungen geben wird.

Besonders groß sind die Veränderungen auf dem Fahrermarkt. Während Mercedes weiter auf Weltmeister Lewis Hamilton und Valtteri Bottas setzt, setzen die Verfolger Ferrari und Red Bull auf jeweils einen neuen Fahrer. Während Sebastian Vettel mit dem aufstrebenden Charles Leclerc neu gefordert wird, konzentriert sich Red Bull analog zu Mercedes und Hamilton mit Max Verstappen auf einen Topfahrer, der als klare Nummer eins um den WM-Titel fahren soll.

Vier Teams tauschen die gesamte Fahrerpaarung aus, zudem gibt es drei Formel-1-Debütanten - die ersten Drei der Formel-2-Meisterschaft 2018. Letztmals gab es das 2009 mit Nico Hülkenberg, Vitalij Petrow und Lucas di Grassi, langfristig durchsetzen konnte sich in der Formel 1 nur Hülkenberg. Nun heißen die Neulinge George Russell, Lando Norris und Alexander Albon, die den Aufstieg zum Teil auch dank ihrer guten Beziehungen geschafft haben.

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Saison 2019: Zwölf neue Piloten in der Formel 1

Foto: Getty Images

In Sachen Aerodynamik wird es 2019 ebenfalls Änderungen geben. Allerdings tun sich die Eigentümer von Liberty Media wegen bestehender Verträge weiterhin schwer, den ganz großen Umbruch herbeizuführen. Das Motoren-Reglement bleibt unberührt, und so gilt Mercedes erneut als Topfavorit. Ferrari und Red Bull hoffen dahinter mal wieder auf Titelchancen.

Neu sind die breiteren Frontflügel, die um 20 Zentimeter auf zwei Meter anwachsen werden. Im Zusammenspiel mit einer technischen Vereinfachung der Flügel soll der Abrieb der Rennwagen verringert werden. Laut einer Aerodynamik-Arbeitsgruppe des Formel-1-Managements könnte damit ein grundsätzliches Problem der vergangenen Jahre um bis zu 30 Prozent verbessert werden: die Überholvorgänge.

"Es kostet nur alles mehr Geld"

Die Teams bezweifeln diese Darstellung. "Nach unseren Simulationen ändert sich gar nichts", sagt Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko. "Das Überholen bleibt genauso schwer. Es kostet nur alles mehr Geld." Denn auch wenn die einzelnen Flügel in der Herstellung billiger werden - von geschätzt 45.000 auf 25.000 Euro pro Stück: Die steigenden Entwicklungskosten sollen das wieder auffressen. Denn der Luftfluss über die Flügel beeinflusst auch die restliche Aerodynamik des Autos, sodass etwa im Bereich Seitenkästen und Diffusor komplette Neuentwicklungen nötig werden. Was Marko außerdem befürchtet: "Diese breiten Flügel werden bei der geringsten Feindberührung sofort kaputtgehen."

Bei den Reifen will man es vor allem für die Fans einfacher machen. 2019 gibt es noch drei Bezeichnungen: hart, mittel, weich. Zwar verstecken sich dahinter in der Praxis weiterhin insgesamt sieben verschiedene Mischungen, aber die jeweils weichste wird an den Wochenenden mit weich, die jeweils härteste mit hart und die mittlere mit mittel gekennzeichnet.

Hersteller Pirelli will auch an der Konstruktion der Reifen etwas ändern. Die Lauffläche wird um 0,4 Millimeter reduziert, um die Überhitzungsgefahr einzudämmen. Dies wurde in der abgelaufenen Saison bereits bei den Rennen in Spanien, Frankreich und England praktiziert - und erwies sich als Vorteil für Mercedes. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Mischungen sollen außerdem größer ausfallen, um mehr strategische Vielfalt zuzulassen und für spannendere Rennen zu sorgen.

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