Goldtorschütze Schobesberger: "Kicken kann man - oder nicht"

Europa League - Group Stage - Group G - Spartak Moscow v Rapid Vienna
Philipp Schobesberger war nicht nur auf dem Feld eiskalt, sondern auch im Interview danach.

Ein Assist, ein Tor und vermutlich genug Kraft für einen Startelf-Auftritt am Sonntag in Innsbruck. „Es kann nicht besser laufen“, fasste Philipp Schobesberger seinen Joker-Auftritt zusammen. Zu seinem Leistungsvermögen nach fünf Monaten Pause meint er: „Sicher nicht 100 Prozent, aber schon über 50.“

Dass der 24-Jährige auch bei minus 12 Grad keine Aufwärmphase braucht, überrascht wohl nur ihn selbst nicht: „ Kicken kann man – oder halt nicht. Das ist wie Radlfahren, das würde ich bei einer Pause auch nicht verlernen.“ Treffer, versenkt.

„Der Schobi ist einfach anders – als Mensch und als Spieler“, erklärte Didi Kühbauer, und ein seit dem Amtsantritt selten gesehener Grinser zierte dabei das Gesicht des Rapid-Trainers. „Er denkt nicht so viel nach.“

Zum Charakter des perfekten Jokers meint Kühbauer: „Seine Mentalität wird sich nicht mehr ändern, und das ist nicht schlecht für uns.“ Wie bei seinem ersten Comeback vor einem Jahr verbessert der Sprinter ohne Anlaufzeit das Rapid-Spiel. „Weil er die Ruhe hat und unglaubliche Qualität in die Offensive bringt. In Österreich wissen das alle, deswegen wird es auch noch schlechte Spiele von ihm zu sehen geben. Jetzt wissen es halt auch die Spartak-Verteidiger.“

Liga-Standard

Moskaus Coach Kononov verblüffte mit der Ansicht, dass Russlands Millionenliga „nicht viel anders“ sei als der Bundesliga-Standard. Wie sonst sollte er den kritischen Landsleuten erklären, dass der Achte aus Österreich Russlands Rekordmeister besiegte. Einen Grund dafür nannte Torschütze Mert Müldür, dessen Treffer in Wien noch in ein Eigentor umgewertet worden war: „Wir waren vor dem Tor eiskalt.“

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