Schienenpläne um eine Milliarde Euro

Zweite Schienenachse wird über die in Bau befindliche neue Donaubrücke geführt
Stadt braucht neben Entlastung Richtung Norden auch neues Öffi-Angebot im Süden

„In zehn Jahren haben wir in Linz 75.000 Autofahrten pro Tag mehr. Das würde eine neue sechsspurige Autobahn voll auslasten“. Weil für eine derartige Verkehrsstrecke weder Platz noch Geld vorhanden ist, sind sich Oberösterreichs FPÖ-Verkehrslandesrat Günther Steinkellner und der Linzer SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger einig, dass der Ausbau des öffentlichen Verkehrs der einzige Ausweg ist.

Das wichtigste Projekt ist dabei die zweite Schienenachse durch Linz. Mit 112 Millionen Fahrgästen pro Jahr seien die Öffi-Linien in der Landeshauptstadt nun kapazitätsmäßig am Plafond angelangt, erklärt Luger. Gleichzeitig räumte er bei einer Präsentation des Maßnahmenkatalogs zur Luftverbesserung ein, dass die neuen Öffi-Schienennetze nicht vor sechs bis acht Jahren zur Verfügung stehen können.

Nordachse

Die zweite Schienenachse wird vom Norden her die 58 Kilometer lange Mühlkreisbahn vom Böhmerwald über Urfahr und die in Bau befindliche neue Donaubrücke zum Linzer Hauptbahnhof führen. Danach wird sie weiter nach Leonding und Eferding gehen. Für Stadtchef Luger besteht aber auch woanders Handlungsbedarf. „Die größten Verkehrsmengen kommen täglich vom Süden nach Linz. Wir brauchen auch dringend einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs nach Asten, St. Valentin und Amstetten. Von dort kommt ein enormes Arbeitskräftepotenzial unserer Stadt“, so Luger.

Steinkellner sieht das Projekt zweite Schienenachse, hinter dem auch der Landtag geschlossen stehe, trotz jahrelanger Diskussionen „auf Schiene“. Für das Gesamtpaket mit der Teilelektrifizierung der Mühlkreisbahn, der zweiten Schienachse bis nach Eferding und der neuen Stadtbahn nach Gallneukirchen rechnet er für die Verkehrsentlastung mit Kosten von rund einer Milliarde Euro. Die vom Bund in Aussicht gestellte Nahverkehrsmilliarde sollte möglichst bald „gesetzlich fixiert werden“, hofft er.

Wolfgang Atzenhofer

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