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Kryptogeld-Werbung Börsenaufsicht bestraft Boxstar Mayweather und DJ Khaled

400.000 Dollar Strafe für zwei prominente Influencer: Floyd Mayweather und DJ Khaled priesen auf Social Media Kryptowährungen an - ohne zu erwähnen, dafür bezahlt zu werden. Nun hat die US-Börsenaufsicht durchgegriffen.
Floyd Mayweather

Floyd Mayweather

Foto: SEAN M. HAFFEY/ AFP

Zum ersten Mal hat die US-Börsenaufsicht SEC prominente Influencer wegen unlauterer bezahlter Werbung für dubiose Geschäfte mit Kryptowährungen bestraft. Insgesamt müssen Profiboxer Floyd Mayweather und Hip-Hop-Star DJ Khaled 750.000 Dollar bezahlen, teilte die Behörde mit.

Die Summe teilt sich auf in Bußgelder und zusätzliche Zahlungen in Höhe der Werbeeinnahmen. Mayweather akzeptierte im Rahmen eines Vergleichs Bußgelder in Höhe von 300.000 Dollar, Khaled in Höhe von 100.000 Dollar. Zudem zahlen der Boxer und der Musiker weitere 300.000 beziehungsweise 50.000 Dollar.

Laut der Börsenaufsicht bewarben die beiden über ihre Social-Media-Kanäle sogenannte Initial Coin Offerings (ICOs), ohne offenzulegen, dass sie dafür bezahlt wurden. ICOs werden auf Deutsch auch als digitale Börsengänge bezeichnet. Start-ups können damit bei Investoren Geld für Projekte einsammeln, indem sie Kryptowährungen - sogenannte Coins - ausgeben und diese versteigern.

Diese weitgehend unregulierte Art der Mittelaufnahme ist jedoch schon länger höchst umstritten und wurde den US-Aufsehern zufolge in vielen Fällen zum Betrug genutzt.

DJ Khaled

DJ Khaled

Foto: Chris Pizzello/ AP

Auch beim sogenannten Centra ICO, den Mayweather und Khaled angepriesen hatten, ging es demnach nicht mit rechten Dingen zu.

Bereits im April hatte die SEC die drei Verantwortlichen hinter dem Projekt wegen Wertpapierbetrugs verklagt. Sie sollen mit falschen Versprechen 32 Millionen Dollar am Kapitalmarkt eingesammelt haben.

"Anleger sollten skeptisch sein bei Investmentratschlägen, die auf Social-Media-Plattformen gepostet werden, und keine Entscheidungen auf Basis von Empfehlungen von Prominenten treffen", warnte SEC-Co-Direktor Steven Peikin. Social-Media-Influencer seien oft bezahlte Promoter, keine Finanzprofis.

Im Jahr 2017 hatten viele Kryptowährungen enorm an Wert zugelegt und wurden zu begehrten Spekulationsobjekten. Die prominenteste digitale Währung, der Bitcoin, stieg Ende vergangenen Jahres auf ein Rekordhoch von 20.000 Dollar. Mittlerweile ist der Hype vorbei und viele Anleger, die zu spät einstiegen, haben heftige Verluste erlitten. Der Bitcoin-Preis ist zuletzt auf unter 4000 Dollar gefallen.

ICOs gelten an den Finanzmärkten mittlerweile als verpönt. Der Wert der meisten der zahlreichen kleinen Digitalwährungen ist sogar noch stärker gefallen als der der bekannteren wie Bitcoin, Ether oder XRP. Viele von ihnen werden sogar in der Szene selbst inzwischen verächtlich als "Shitcoins" bezeichnet.

fdi/dpa
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