Dietikon
Schiffscontainer sollen Engpässe im Limmatfeld lösen

Ein österreichisches Start-up will seine Zelte auf dem Rapidplatz aufschlagen und schlägt vor, dort einen Seeschiffcontainer hinzustellen. Peter Metzinger (FDP), Präsident des Quartiervereins Limmatfeld und Gemeinderat, ist von der Idee angetan.

Sibylle Egloff
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Klaus-Dieter Zaunbauer von C-Haus präsentierte Wohn- und Arbeitskonstrukte aus Seeschiffcontainern.

Klaus-Dieter Zaunbauer von C-Haus präsentierte Wohn- und Arbeitskonstrukte aus Seeschiffcontainern.

Chris Iseli

Die Belebung des Rapidplatzes im Dietiker Quartier Limmatfeld beschäftigt die Stadt und vor allem den Quartierverein Limmatfeld seit längerem. Mit dem Fiirabigmärt und der Plastik Joy des Künstlers Josef Staub versuchte man, Abhilfe zu schaffen. Und auch sonst gibt es Ideen. Von der SP wurde ein Kinderspielplatz angeregt. Der Stadtrat will bewegliche Fitnessgeräte installieren. Zudem wurde er in einem von zahlreichen Gemeinderäten unterzeichneten Postulat aufgefordert, ein Gesamtkonzept für den Platz zu erarbeiten. Nun kommt eine weiterer Vorschlag hinzu. Sie stammt nicht etwa von Politikern oder Quartierbewohnern , sondern von einem Start-up aus Österreich. Das Unternehmen C-Haus schlägt vor, ein Konstrukt aus fünf Seeschiff-Containern mit Alpenhaus-Charakter auf dem Rapidplatz aufzustellen.

Das erklärte Geschäftsleiter Klaus-Dieter Zaunbauer am Mittwochabend an einem Informationsanlass im Bistro Anna’s Lounge im Limmatfeld. Eingeladen hatte nicht das Start-up selbst, sondern Peter Metzinger (FDP), Präsident des Quartiervereins Limmatfeld und Gemeinderat. Er lernte die Verantwortlichen von C-Haus, das moderne Wohn-, Büro-, und Schulräume aus Seeschiffcontainern produziert, an einer Veranstaltung zur Förderung von Jungunternehmen kennen und erfuhr, dass es einen Standort in der Schweiz sucht.

Herausforderungen anpacken

Metzinger hatte sofort eine Vision: «Mit diesen Containern könnte man die von Stadtrat Philipp Müller (FDP) vorgeschlagenen Pop-up-Stores während des Baus der Limmattalbahn und das provisorische Schulgebäude fürs Limmatfeld bauen.» Zudem könnten die Container auch Platz für die flexiblen Arbeitsplätze des Vereins Bureau D bieten. «So könnten gleich drei Herausforderungen auf einmal angepackt werden», sagte Metzinger. An der Veranstaltung versuchte das Start-up den 15 Gästen — Politikern, Limmatfeldbewohnern, Quartiervereinsvorstand, Vertretern der Interessensgemeinschaft Silbern und des Vereins Bureau D — das Projekt schmackhaft zu machen. «Der Containerbau ist viel preiswerter gegenüber anderen Bautechniken, ist schnell hingestellt und gut transportierbar», sagte Zaunbauer. Er machte einen konkreten Vorschlag: «Wir würden Dietikon ein Alpenhaus aus Containern für sechs bis zwölf Monate zur Verfügung stellen, bevor das Gebäude mit rund 150 Quadratmeter Fläche in der Steiermark bei den künftigen Besitzern aufgestellt wird.» Darin sieht Metzinger eine Chance: «So könnte man die Container ausprobieren und schauen, ob sie sich für ein Schulprovisorium und Pop-up-Stores eignen.» Das Alpenhaus könne unterdessen vom Bureau D genutzt werden oder im Zusammenhang mit Konzerten und Anlässen auf dem Rapidplatz als Küche oder Künstlergarderobe fungieren. Metzinger will das Gespräch mit der Stadtverwaltung suchen und schauen, was sich ergibt.

Das Echo der Gäste nach der Präsentation war durchwachsen. Einige waren begeistert von der Idee. «Ich sehe den Container als ein gutes Provisorium, bevor das Schulhaus Limmatfeld kommt», sagte ein Quartierbewohner. Gemeinderätin Manuela Ehmann (EVP) war kritisch. «Für mich wirkte die Präsentation wie eine Werbeveranstaltung.» Auch Gemeinderätin Catherine Peer (SP) hatte Einwände. «Ich finde Container grundsätzlich eine gute Idee, aber ein Alpenhaus passt nicht auf den Rapidplatz.»