Frisör-Laden in 1860- und Bayern-Deko: Wer schneidet besser ab?
München – Hier lebt sie noch, die große Münchner Fußball-Rivalität. Trotz Zwei-Klassen-Liga-Unterschied heißt es hier seit Jahren jeden Tag: Sechzig gegen Bayern, Blau gegen Rot ...
Verantwortlich dafür sind Löwenfan Ralph Kästl (51) und FCB-Anhänger Robert Weinzierl (50). Die beiden Star-Friseure kennen sich seit 1996 und sind die Gesichter des Münchner Barber-Shops „baSH barbery“ in der Augustenstraße. Mittlerweile hat Weinzierls Tochter Sarah (27) den Laden übernommen.
Dort kümmert sich das Duo auch um die Haare einiger Fußball-Profis. „Der erste war Lothar Matthäus. Dann hat es sich rumgesprochen. Mittlerweile kommen regelmäßig zahlreiche Bayern- und Löwenspieler. Auch Schweini ist oft hier“, erklärt Kästl. Auch Niko Kovac war zu seinen Frankfurter-Zeiten sehr oft da. „Wenn er nicht gefeuert wird, darf er gerne bald wieder vorbeischauen“, scherzt Kästl.
Wer sich hier verschönern lässt, hat keinen normalen Termin zum Haare schneiden. Eher bekommt er eine unterhaltende Show geliefert: Die beiden Freunde provozieren sich im Spaß, nehmen sich gegenseitig mit Sprüchen auf den Arm.
Die große Liebe zu ihren Vereinen zeigt sich auch im Friseur-Laden: Zeitungsartikel, Autogramm-Karten, Fan-Wimpel. Die ganze Wand besteht aus 1860- und FCB-Devotionalien. Natürlich streng getrennt nach Blau und Rot. „Das ist unser Zuhause. Wenn wir hier reinkommen, ist es wie Heimkommen. Es ist ein Lebensgefühl“, so Kästl.
Und was sagen die beiden zu aktuellen Haar- und Barttrends? „Der Kunde ist der Trend. Wir wollen das beste für ihn rausholen. Der Trend ist, jemanden toll herzurichten.“ In dieser Hinsicht sind sich die beiden Fußball-Rivalen ausnahmsweise einig.