Nach dem 0:1 in Salzburg: Rangnick ätzt über Bundesliga

Leipzig-Trainer Ralf Rangnick.
Für den Leipziger Trainer ist das für ihn schwache Liganiveau in Österreich ein Wettbewerbsvorteil für Salzburg.

Es war der erste offizielle Auftritt des ehemaligen Salzburger Sportchefs Ralf Rangnick in der Red-Bull-Arena seit seinem Abschied im Sommer 2015. Und bei der 0:1-Niederlage in der Europa League zeigte sich erneut, dass der aktuelle Leipzig-Trainer bei den Salzburg-Fans alles andere als beliebt ist – trotz seiner unbestreitbaren Verdienste um den österreichischen Serienmeister.

Beim ersten Europa-League-Gruppenspiel Mitte September in Leipzig, das die Salzburger 3:2 gewannen, war Rangnick von Salzburger Fans noch weit unter der Gürtellinie beschimpft worden. Am Donnerstag fiel das Ganze schon wesentlich subtiler aus – mit fünf Spruchbändern, die während der zweiten Spielhälfte vom Fanblock präsentiert wurden.

 

Nach dem 0:1 in Salzburg: Rangnick ätzt über Bundesliga

Auf diesen war folgendes zu lesen:

"RR: Du hast für unseren Verein sehr Vieles gebracht und einen Teil des Erfolges zu deinem gemacht."

"Unser Freund hat das System perfektioniert - so dass unser Verein auf Topniveau funktioniert."

"RR: Trotzdem hast du uns ins Gesicht gelogen, da ist auch der letzte Respekt verflogen."

"RR: Transferbekanntgabe vor dem Spiel, ist das wirklich besser als unser Stil?"

"Die Nachrichten von morgen schon heute - Nach Europa-League Aus: Sportdirektor Rangnick wirft seinen Trainer raus."

Rangnicks Abrechnung

In der Pressekonferenz nach dem Spiel wollte Rangnick auf den Inhalt der Transparente nicht näher eingehen. Vielmehr rechnete er nach der zweiten Niederlage seiner Mannschaft gegen den ehemaligen Schwesternklub aus Salzburg mit dem Leistungsniveau in der österreichischen Bundesliga ab.

"Salzburg ist eine europäische Spitzenmannschaft, die eben in einer Liga spielt, in der man das nicht sieht oder nicht braucht oder nicht merkt. Auf solche Spiele kann sie sich aber zu hundert Prozent fokussieren. Wenn diese fünf, zehn Prozent mehr da sind, dann machen die letztendlich den Unterschied aus", erklärte der Leipziger Trainer.

 

Die Salzburger könnten sich viel besser auf Europa-League-Spiele vorbereiten als seine Mannschaft. "Wir hatten in Wolfsburg ein schweres Bundesligaspiel, gleichzeitig gewinnt Salzburg beim vor dem Spieltag Tabellendritten oder -vierten Hartberg mit 4:0 und hätte auch 8:0 gewinnen können. Das ist schon noch einmal ein Unterschied." (Anmerkung der Redaktion: Aufsteiger Hartberg war vor dem Spiel gegen Salzburg am vergangenen Samstag Tabellenfünfter). 

Überhaupt seien die anderen so genannten Spitzenmannschaften in Österreich in den letzten Jahren schwächer geworden. "Bei allem Respekt vor den Gegnern: Schauen Sie sich einmal die österreichische Tabelle gerade an, wo die großen Klubs wie Austria, Rapid und Sturm Graz stehen. Das sagt ja alles aus. Damit will ich die Leistung von Salzburg nicht schmälern, aber die können eben am Wochenende egal mit welcher Aufstellung, egal ob da einer einmal 20 Prozent weniger oder mehr bringt, immer noch nicht verlieren. Das ist in der deutschen Bundesliga nicht der Fall."

 

 

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