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New Yorker Börse: Bulle ohne "Fearless Girl"

Foto: Richard Drew/ AP

New York "Fearless Girl"-Statue muss Platz an der Wall Street räumen

Zum Weltfrauentag 2017 wurde an der New Yorker Börse die Statue eines kleinen Mädchens aufgestellt, die dem berühmten Bullen aus Bronze in die Augen schaut. Nun soll das "Fearless Girl" umziehen.

Nachdem sie anderthalb Jahre von einem kleinen Mädchen aus Bronze angestarrt wurde, ist die berühmte Bullenstatue an der New Yorker Wall Street wieder allein an ihrem Platz. Das "Fearless Girl" (auf Deutsch etwa: Furchtloses Mädchen) werde an eine andere Stelle vor der New Yorker Börse umgesetzt, teilte die Investmentfirma mit, die die Statue anlässlich des internationalen Weltfrauentags im vergangenen Jahr aufgestellt hatte.

Das kleine Mädchen aus Bronze, das ein wehendes Kleid und Pferdeschwanz trägt, die Hände in die Hüften stützt und dem Bullen in die Augen blickt, ist längst zu einer ähnlich beliebten Touristenattraktion wie der 1989 errichtete Bulle geworden. Hunderte Menschen posierten täglich mit den beiden Statuen für Fotos. An der Stelle, wo das Mädchen stand, erinnert nun nur noch eine Plakette daran. Fußstapfen darauf laden Besucher dazu ein, sich an die Stelle des Mädchens zu stellen und den Bullen anzustarren.

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New Yorker Börse: Bulle ohne "Fearless Girl"

Foto: Richard Drew/ AP

"Fearless Girl" von der US-Künstlerin Kristen Visbal war am Weltfrauentag am 8. März 2017 enthüllt worden und sollte auf den Mangel an weiblichen Führungskräften in US-Unternehmen hinweisen - zunächst nur für einen Monat. Erst nach einer Petition mit Zehntausenden Unterschriften entschied der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio, die Skulptur dürfe länger bleiben. "Fearless Girl" war ohne vorherige Erlaubnis aufgestellt worden - wie allerdings im Jahre 1989 auch ihr berühmtes Gegenüber, der "Charging Bull" vom italienischen Bildhauer Arturo Di Modica.

Proteste gegen "Fearless Girl"

Den Auftrag an die Bildhauerin Visbal hatte State Street Global Advisors, eine große Vermögensverwaltung, gegeben. Für State Street war sie ein Marketingcoup, gibt die Firma doch seit Jahren einen Index heraus, mit dem der Zusammenhang zwischen Frauenquoten in Firmenvorständen und Unternehmenserfolg untersucht wird. Doch State Street kam selbst in Verruf, in einer Sammelklage wurde der Firma vorgeworfen, 305 weibliche Führungskräfte systematisch schlechter bezahlt zu haben als Männer in vergleichbarer Position.

Aus Protest gegen den "PR-Stunt" von State Street war dem "Fearless Girl" vorübergehend die Statue eines urinierenden Hundes zur Seite gestellt worden. Der "Pissing Pug" ("Pinkelnder Mops") wurde so platziert, dass es aussah, als würde er auf den Fuß des Abbilds des furchtlosen Mädchens urinieren. Der Künstler Alex Gardega befand, dass die Mädchenstatue "nichts mit Feminismus zu tun hat".

feb/dpa
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