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Ausland Nach Fußmarsch zur US-Grenze

Hunderte Migranten aus Mexiko kehren in die Heimat zurück

Viele Migranten aus Mittelamerika kehren in ihre Heimat zurück

Tausende Migranten aus Mittelamerika zogen über Mexiko Richtung USA. Viele haben jetzt aufgegeben und kehren in ihre Heimat zurück. Die UN-Organisation für Migration hat hunderten Menschen dabei geholfen.

Quelle: WELT/ Kevin Knauer

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Mehrere tausend Menschen waren wochenlang zu Fuß in Richtung US-Grenze unterwegs. Den Versuch, illegal in die USA zu gelangen, haben 450 von ihnen nun aufgegeben. Sie kehren zurück in ihre Heimat.

Mehrere hundert mittelamerikanische Migranten haben ihren Versuch, illegal in die USA zu gelangen, aufgegeben. Die UN-Organisation für Migration hat bis Ende November gut 450 Menschen bei der Rückkehr in ihre Heimat geholfen, wie IOM-Sprecher Joel Millman in Genf sagte. 57 Prozent kehrten nach Honduras zurück, 38 Prozent nach El Salvador und fünf Prozent nach Guatemala.

Sie gehören zu mehreren tausend Menschen, die seit Wochen zu Fuß in Richtung US-Grenze unterwegs sind. Sie fliehen vor Armut und Gewalt in ihrer Heimat. US-Grenzer sollen die illegale Überquerung der Grenze auf Geheiß von Präsident Donald Trump unter allen Umständen unterbinden.

Das US-Außenministerium finanziert das Programm mit Bus- und Flugtickets. Einfluss auf die Arbeit habe es nicht, sagte Millman. Jeder Migrant entscheide selbst aus freien Stücken, ob er zurückkehren wolle oder nicht. Die IOM hat seit 1979 weltweit 1,5 Millionen Migranten bei der Rückkehr in ihre Heimat unterstützt. Aus Libyen kehrten mit IOM-Hilfe in diesem Jahr bereits fast 15.000 Migranten in ihre Herkunftländer zurück.

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„Viele Migranten sagen, sie hätten sich spontan entschieden, an dem Marsch teilzunehmen, und hätten sich keine Gedanken über die Risiken und die strapaziösen Tage auf der Straße gemacht“, sagte IOM-Mitarbeiterin Maritza Matarrita. „Als mir klar wurde, wie das hier läuft, habe ich meine Meinung geändert“, zitiert IOM Dennis Javier. „Ich glaube, es ist das beste, wenn ich nach El Salvador zurückkehre.“

Neue Unterbringung für Migranten

Andere Migranten werden aus dem provisorischen Aufnahmelager in ein Veranstaltungszentrum im Osten von Tijuana verlegt. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden am Donnerstagabend die ersten 315 mittelamerikanischen Migranten in das neue Lager „El Barretal“ gebracht.

Der neue Standort verfüge über bessere Bedingungen, teilte die Stadt mit. Der Transport der Personen wurde von der Bundespolizei und vom Nationalen Amt für Migration begleitet und organisiert.

Die Zustände im alten Lager „Benito Juárez“, in dem sich zuletzt mehr als 6000 Migranten aufhielten, waren chaotisch. Wegen der schlechten hygienischen Zustände waren zahlreiche Menschen erkrankt, zudem war der Sportplatz völlig überfüllt und bot bei Regenfällen keinerlei Schutz. Menschenrechts- und Hilfsorganisationen hatten eine Verbesserung der Versorgung gefordert.

Insassen aus dem Lager äußerten jedoch auch die Befürchtung, dass durch die Verlegung in einen Außenbezirk Demonstrationen in Grenznähe verhindert werden könnten.

Rund 25 Migrantinnen haben derweil nach lokalen Medienberichten am Donnerstag (Ortszeit) einen Hungerstreik begonnen, um eine Beschleunigung ihres Asylverfahrens zu erreichen. Die Mehrzahl der jüngst in Tijuana angekommenen Migranten stammt aus einer sogenannten Karawane, die sich Mitte Oktober aus Honduras in Richtung USA auf den Weg gemacht hatte.

Einige Personen aus der Gruppe hatten am vergangenen Sonntag versucht, die Grenze zu den USA zu stürmen. Sie wurden aber von US-amerikanischen Grenzbeamten zurückgedrängt.

Polizei in Tijuana nimmt zahlreiche Migranten fest

Tausende Migranten - viele aus Honduras und Guatemala - hoffen in Tijuana auf eine Möglichkeit, in die USA reisen zu können. Hunderte weitere sind noch auf dem Weg und ziehen derzeit durch Mexiko.

Quelle: Reuters

KNA/jm

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