Immer-dabei-Kamera im Test: Canon EOS 2000D vs. Sony RX100 VI und Panasonic LX100 II

Lieber eine edle Kompakte oder doch die Günstig-DSLR? Unsere Kaufberatung samt Test zeigt Stärken und Schwächen auf - von Sonys RX100 VI bis hin zu Canons 2000D.

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Genügt eine Kompaktkamera oder muss eine Systemkamera her? Wer nur auf der Suche nach einer kleinen Immer-dabei-, Zweit- oder Gelegenheitskamera ist, kann diese Frage nicht so leicht beantworten. Die Grenzen zwischen den Geräteklassen verschwimmen. Das liegt daran, dass sich die Kameras auf ihrer Flucht vor den Smartphones nach oben retten, wie die aktuellen Tests von Kompakt- und Systemkameras in der Ausgabe 6/18 der c't Fotografie zeigen. Im Folgenden schauen wir genauer auf die Einsteiger-DSLR Canon EOS 2000D und lassen Sie gegen die gehobenen Kompaktkameras Panasonic LX100 II und Sony RX100 VI antreten.

Dass Welten zwischen den Geräten liegen, zeigt schon der Preis: Während die DSLR mit Objektiv unter 400 Euro aufruft, liegen die edlen Kompakten bei 1000 Euro und mehr. Diesen saftigen Preis rechtfertigen sie unter anderem mit ihrem großen Sensor.

Sonys RX100 VI arbeitet mit dem sogenannten Typ-1-Zoll-Chip mit 13,2 × 8,8 Millimetern und einer Auflösung von 20 Megapixeln. Das Besondere beim Sony-Chip: Er ist "stacked" – gestapelt aufgebaut. Wie bei einem BSI-Sensor (Backside illumination) sitzen die Fotodioden über der Metallverdrahtung des Chips direkt unter dem Farbfilter. Somit fällt das Licht vom Objektiv ungehinderter ein. Der Sensor ist außerdem um eine weitere Ebene in Form eines DRAMs ergänzt, was für eine schnellere Datenverarbeitung sorgen soll. Bei der sechsten Generation der Serie hat sich der Hersteller vor allem das Objektiv vorgenommen. Es zoomt von kleinbildäquivalenten 24 bis 200 Millimetern – Zoomfaktor acht. Die Vorgängerversionen schafften es hier maximal auf Faktor 3,6.

Dieser hohe Brennweitenspielraum ist bei den Edelkompakten eher ungewöhnlich. Die meisten Modelle kommen nicht über einen Zoomfaktor von vier heraus. Eine weitere Ausnahme ist Canons PowerShot G3 X, die sogar ein 25-fach-Zoom an Bord hat. Mit etwa 750 Euro ist sie obendrein deutlich günstiger als die Sony-Konkurrenz. Einen Spezialfall bilden außerdem die sogenannten Bridgekameras, die in einem Spiegelreflexgehäuse mit festverbautem Objektiv sitzen. Panasonics FZ2000 gehört zu diesen Geräten ebenso wie die Sony RX10 IV.

Panasonic bietet im Segment der Edelkompakten außerdem eine echte Exotin an. Die LX100 II arbeitet mit einem größeren Four-Thirds-Chip mit 17,3 × 13 Millimetern, wie er in den spiegellosen Systemkameras der Micro-Four-Thirds-Familie (MFT) des Herstellers steckt. Sie nutzt für Fotos nicht die gesamte Fläche aus, sondern bietet lediglich eine Auflösung von 17 Megapixeln. Als weitere Besonderheit beherrscht die LX100 II 4K-Fotoserien. Damit holen Fotografen einzelne Standbilder aus einer Videosequenz direkt aus der Kamera als JPEGs heraus. Die Einzelaufnahmen haben jeweils eine Auflösung von acht Megapixeln. Mit nur einem Knopfdruck erstellen Fotografen so beispielsweise Fokusserien oder halten schnelle Bewegungsabläufe fest.

Panasonic LX100 II in Bildern (5 Bilder)

Sieht aus wie spiegellose Systemkamera, ist aber eine Kompakte: die LX100 II von Panasonic. Sie arbeitet mit einem Four-Thirds-Sensor mit einer effektiven Auflösung von 17 Megapixeln.
(Bild: Panasonic )

Solche Eigenheiten suchen Fotografen bei Einsteiger-Spiegelreflexkameras wie der EOS 2000D vergebens. Für die Hersteller ist sie eine Brot-und-Butter-Kamera mit einfacher Ausstattung. Bewegliche Displays suchen Fotografen hier ebenso vergebens wie Touchfunktionen oder schnelle Serienbildraten