Schon beim Starten des Notebooks wird klar: Das Teil hat Dampf unter der Haube. Seine Lüfter heulen auf wie Turbinen eines Flugzeugs beim Abheben. Eindrucksvoll, genau wie der Preis: Satte 2999 Euro verlangt Dell für das Gerät.
Kein Wunder, schließlich steckt im Alienware auf Gamer zugeschnittene Technik. Aber nichts ist perfekt: Auch Aliens haben ihre Schwächen. „Computer Bild“ hat den Gaming-Laptop getestet.
Alien mit Stil
Beim Erstkontakt mit dem neuen Besitzer wirkt das Alien imposant: Das Notebook sieht edel aus, nicht zuletzt dank der steuerbaren Beleuchtung von Tastatur und Touchpad. Die schwarze Oberfläche und das graue Äußere verleihen dem Modell im Zusammenspiel mit den Lichtleisten an den Seiten einen futuristischen Look.
Mit seinen 3,3 Zentimeter Höhe ist das Alien im Vergleich zu anderen Gaming-Notebooks recht schlank. Dell verbaut beim Alienware ein kompakteres 15,6-Zoll- statt eines wuchtigen 17-Zoll-Displays.
Spräche eigentlich nichts dagegen, das Alien mal mitzunehmen – wenn das recht hohe Gewicht von 3522 Gramm nicht wäre. Und wer bei einer Bahnreise zocken will, muss auch noch das Netzteil einpacken – und schleppt 984 Gramm extra.
Die Kraft der sechs Herzen
Ein Schwergewicht im positiven Sinne ist das Alien unter der Haube. Intels stärkster Notebook-Prozessor, der Intel Core i9-8950HK, befeuert den Dell – hier rackern sechs Rechenkerne bei maximal 4,8 Gigahertz. Dazu gesellen sich eine flotte GeForce 1070 und ein mit 16 Gigabyte großzügig bemessener Arbeitsspeicher vom Typ DDR 4.
Rechenintensive Aufgaben wie Video- oder Fotobearbeitung meistert das Alien blitzschnell. Auch im Fall von PC-Spielen in Full-HD-Auflösung ist das Alienware selbst bei maximalen Details nicht kleinzukriegen. Erst bei 4K mit voller Detailwiedergabe auf einem externen Monitor ruckelt es.
Leider bleibt das Alien unter Volllast mit einer Temperatur von 43,8 Grad alles andere als cool. Um die Hitze wegzufächeln, legen sich die Lüfter mächtig ins Zeug und dröhnen mit einem Lärmpegel von 4,2 Sone. Die Folge: Der Akku geht nach einer Stunde und 22 Minuten in die Knie. Schwach.
Perfektes Display
Am Display gibt es hingegen kaum etwas zu meckern: Solange der Zocker frontal auf den Bildschirm schaut, sind Farbdarstellung und Kontrast fast perfekt. Und der Bildwechsel geht mit zwölf Millisekunden erfreulich zackig vonstatten. So trüben keine hässlichen Schlieren den Spielspaß.
Eine Spielspaßbremse gibt es aber: Zocker, die ihre Games für schnelle Ladezeiten gern auf einer SSD lagern, bekommen nur 238 Gigabyte des flinken Speichers. Da heißt es: nachrüsten oder Spiele regelmäßig installieren und deinstallieren. Immerhin ist noch eine HDD mit 932 Gigabyte für Videos, Musik und Daten verbaut.
Und es gibt genügend Anschlüsse: zwei Typ-A- und Typ-C-USB-3.1-Buchsen (davon eine mit Thunderbolt-Technik), einen HDMI-Ausgang und zwei DisplayPorts. Das Alien funkt über WLAN-ac und Bluetooth 5.0.
Fazit: Das Alienware hat ganz schön viel Power, eine edle Verarbeitung und ein klasse Display. Das perfekte Zocker-Notebook also? Nicht ganz: Wer sich eine Gaming-Maschine für 3000 Euro gönnt, darf guten Gewissens ein leiseres Kühlsystem und vor allem eine größere SSD erwarten. Da gelten auch für ein Alien ganz irdische Maßstäbe.
Stärken: sehr schnell, sehr gutes Display, viele Anschlüsse, schönes Design
Schwächen: kurze Akkulaufzeit, sehr laut
Testnote: befriedigend (2,5)
Jetzt hier bei Amazon bestellen*
Günstigster Preis im Internet: 1760,90 Euro
*Sollten Sie über den mit einem Stern gekennzeichneten Link einen Kauf abschließen, erhält WELT eine geringe Provision. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter axelspringer.de/unabhaengigkeit.