WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Kultur
  3. Film
  4. Nicolas Roeg: Regisseur von „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ ist tot

Film Nicolas Roeg †

Regisseur von „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ ist tot

Im Alter von 90 Jahren gestorben: Nicolas Roeg Im Alter von 90 Jahren gestorben: Nicolas Roeg
Im Alter von 90 Jahren gestorben: Nicolas Roeg
Quelle: dpa
Er zählte zu den originellsten Filmemachern Großbritanniens, holte Mick Jagger und David Bowie vor die Kamera. Nicolas Roeg ließ sich nie auf ein Genre festlegen. Nun starb er in hohem Alter.

Der britische Filmregisseur Nicolas Roeg ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Das berichtete die BBC unter Berufung auf Familienangehörige am Samstag. Roegs bekanntestes Werk ist der Horrorfilm „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ aus dem Jahr 1973. Julie Christie und Donald Sutherland spielen darin trauernde Eltern, die denken, dass sie ihre tote Tochter auf einer Reise nach Venedig sehen – auch wegen einer Sexszene bot der Film noch Jahre später Gesprächsstoff. Am 15. August war Roeg 90 Jahre alt geworden. Weitere Einzelheiten zu seinem Tod waren zunächst nicht bekannt.

Geboren 1928 in London, arbeitete sich Roeg in den Filmstudios gegenüber seinem Elternhaus vom Laufburschen zum Kameraassistenten hoch und drehte schließlich als Kameramann der Second Unit für den Oscar-gekrönten Film „Lawrence von Arabien“ (1962). Doch er hatte immer schon seinen eigenen Kopf: Beim Dreh von „Doktor Schiwago“ (1965) geriet er mit dem Regisseur aneinander und wurde gefeuert. Daraufhin filmte er Klassiker wie François Truffauts „Fahrenheit 451“ (1966) und John Schlesingers „Die Herrin von Thornhill“ (1967).

Surreale Drogenträume

1970 bekam Roeg die Chance, bei dem psychodelischen Gangsterfilm „Performance“ Regie zu führen – mit Mick Jagger von den Rolling Stones in der Rolle eines zurückgezogenen Rockstars. Ein Skandalfilm nicht nur wegen der sexuellen Experimente der Hauptpersonen, sondern auch wegen Roegs ungewöhnlicher Sprünge zwischen Wirklichkeit und surrealen Drogenträumen.

Das australische Drama „Walkabout“ (1971) etablierte Roeg und seine Montagetechnik als visionär. An der Kinokasse floppte der Film, doch auf Nummer sicher gehen war nicht Roegs Stil. „Ich habe nie versucht, meinen Ruf zu verbessern“, sagte er einmal dem „Telegraph“. „Mich nie hochgehangelt. So etwas interessiert mich überhaupt nicht.“

Immer wieder arbeitete er auch mit Rockstars und den ganz Großen des Showgeschäfts zusammen – wie beim Kultfilm „Der Mann, der vom Himmel fiel“, in dem der Anfang 2016 verstorbene David Bowie die Hauptrolle spielte.

dpa

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema