Berlin. Am Mittwoch war die S25 zeitweise unterbrochen. Grund waren Durchsuchungen von Kfz-Werkstätten, teilte die Staatsanwaltschaft nun mit.

"Polizei-Razzia: S-Bahnverkehr zeitweise lahmgelegt" meldete die Morgenpost am Mittwochmorgen. Die S-Bahnlinie S25 war ab 9 Uhr zwischen Schönholz und Tegel zeitweise gesperrt, erst gegen 11.20 Uhr gab es Entwarnung und die Züge nahmen die Fahrt wieder auf. Am Donnerstag teilte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin Details zu dem Einsatz mit.

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Demnach haben Ermittler im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin am Mittwoch und Donnerstag insgesamt 28 Durchsuchungsbeschlüsse in Berlin, Brandenburg und Niedersachsen vollstreckt. 450 Beamte des Bundeskriminalamts, der Bundespolizei und der Polizei Berlin waren beteiligt. Hintergrund ist ein umfangreiches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des besonders schweren Falls der Bestechlichkeit und Bestechung im Kfz-Zulassungswesen. Seit Beginn des Verfahrens im März wurden 35 Beschuldigte identifiziert.

Gefälligkeitsgutachten gegen Schmiergeld

Ein 53 Jahre alter TÜV-Prüfer soll seit 2015 im Raum Berlin für verschiedene Werkstattinhaber und Gebrauchtwagenhändler Gefälligkeitsgutachten erstellt haben, ohne die in der Regel älteren Fahrzeuge überhaupt gesehen oder gar begutachtet zu haben. Er soll dafür Schmiergeldzahlungen zwischen 20 und 50 Euro erhalten haben. Anschließend sollen die Fahrzeuge mit aktuellem TÜV-Bericht an zumeist gutgläubige Erwerber weiterverkauft worden sein.

Bei den Durchsuchungen fanden die Ermittler tatrelevante schriftliche Unterlagen, die nun ausgewertet werden müssen. Außerdem konnten zwei gestohlene Fahrzeuge und zwei Kilogramm Cannabis sichergestellt werden.

Die Bahnlinien seien gesperrt worden, um zu verhindern, dass sich Personen aus den durchsuchten Kfz-Werkstätten durch Flucht über die S-Bahngleise selbst gefährden, teile der Pressesprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin, Martin Steltner, mit.

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