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Modelle Porsche 911

Der neue Elfer sieht noch aus wie ein Elfer – zum Glück!

Die nunmehr achte Generation des Sportwagenklassikers Porsche 911 folgt im Design der Tradition ihrer Vorgänger, hat aber auch einige technische Neuerungen zu bieten Die nunmehr achte Generation des Sportwagenklassikers Porsche 911 folgt im Design der Tradition ihrer Vorgänger, hat aber auch einige technische Neuerungen zu bieten
Die nunmehr achte Generation des Sportwagenklassikers Porsche 911 folgt im Design der Tradition ihrer Vorgänger, hat aber auch einige technische Neuerungen zu bieten
Quelle: Porsche
Die Revolution muss warten: In Los Angeles hat Porsche seinen neuen 911 gezeigt. Die Liebhaber werden aufatmen, denn auch in der neuen Baureihe ist der Elfer ein Sportwagen von altem Schrot und Korn geblieben.

Seit Monaten herrscht unter den Porsche-Puristen eine eigenwillige Mischung aus Freude und Bangen. Doch jetzt können die Enthusiasten erst einmal aufatmen: Die achte Generation des legendären Sportwagens ist noch einmal ein echter Elfer. Gerade hat Porsche die Modellgeneration 992 auf der Autoshow in Los Angeles enthüllt hat, im Frühjahr 2019 soll als erstes der neue 911 Carrera S zu Preisen ab 120.125 Euro in den Handel kommen. Ein wenig digitaler als bisher wird er sein und optisch etwas aufgefrischt. Doch er wird weiterhin ausschließlich mit konventionellen Sechszylinder-Boxer-Motoren bestückt, ein avisierter Plug-in-Hybrid ist erst einmal verschoben.

Los geht der Generationswechsel mit dem Coupé, das im Frühjahr ausschließlich als 911 S an den Start geht – wie bisher mit einem 3,0-Liter-Turbo, der nun aber 450 PS und 530 Nm entwickelt, im besten Fall in 3,4 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigt und 306 km/h schafft. Aber wie immer bei Porsche wird die Palette breit aufgefächert: Cabrio und Targa sind schon in der Pipeline, natürlich gibt es wieder ein Basismodell, den GTS und selbstredend den Turbo, und auch am Allrad führt kein Weg vorbei, genauso wenig wie an den GT- und RS-Modellen.

Außen wird das Auto natürlich neu eingekleidet, wird ein paar Millimeter größer. Dazu gibt es nette Details wie die bündig eingelassenen Türgriffe und das obligatorische, durchgehende Leuchtenband mit dem dreidimensionalen Porsche-Schriftzug unter dem breiter gewordenen Klappspoiler im Heck. Innen machen die Designer den Elfer fit für die Generation Smartphone: Er bekommt nun digitale Instrumente rund um den analogen Drehzahlmesser und einen deutlich größeren Touchscreen.

In der Armaturentafel ist die Instrumentenebene ein wenig nach hinten versetzt. Das gab es zuletzt in den 70er-Jahren. Der zentrale Monitor ist auf 10,9 Zoll gewachsen
In der Armaturentafel ist die Instrumentenebene ein wenig nach hinten versetzt. Das gab es zuletzt in den 70er-Jahren. Der zentrale Monitor ist auf 10,9 Zoll gewachsen
Quelle: Porsche

Aber bis auf weiteres bekennt man sich bei Porsche zu konventioneller Antriebstechnik, sprich zu den Sechszylinder-Boxermotoren, die das Modell seit Anbeginn antreiben. „Fürs Erste zumindest wird es keine anderen Antriebsvarianten geben“, beruhigt Baureihenchef August Achleitner, lässt sich aber zumindest fürs erste Facelift eine Hintertür offen.

Denn die neue Plattform sei so konstruiert, dass man auch bei den beschränkten Platzverhältnissen eines Heckmotor-Sportwagens eine E-Maschine und einen Plug-in-Akku unterbringen könnte. Nur muss dafür erst mal jemand einen Hybriden entwickeln, der Achleitners Ansprüchen genügt. „Alles, was bislang greifbar ist, hat zu viel Gewicht oder zu wenig Performance und im schlimmsten Falle beides“, sagt der Baureihenleiter.

Autonomes Fahren im Porsche? Das ist doch ein Widerspruch!

Statt den Elfer in eine neue Richtung zu pushen, hat Achleitner die alten Tugenden lieber noch einmal gestärkt: „Uns ging es darum, den Spagat der Eigenschaften noch weiter zu spreizen.“ Schärfer und präziser in den Kurven, schneller auf der Geraden und komfortabler auf der Langstrecke.

Dafür hat Porsche in jeder Hinsicht nachgelegt: Die Spur ist breiter, und zum ersten Mal fährt der Elfer auf Mischbereifung mit 21 Zoll hinten und 20 vorne, es gibt ein überarbeitetes Fahrwerk und eine noch mal verbesserte Lenkung, und selbst bei den Assistenten rüsten die Schwaben auf. Autonomes Fahren macht in einem Sportwagen zwar in etwa so viel Sinn wie alkoholfreies Bier auf dem Oktoberfest.

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Aber um eine Abstandsregelung und eine Spurverlassenswarnung kommt offenbar auch der Elfer nicht mehr herum. Außerdem gibt es nun sogar ein Nachtsichtsystem und Mikrofone im Radkasten, die erkennen, ob die Straße nass ist. Sie regeln dann die Stabilitätsprogramme nach. Zwar können die Porsche-Puristen mit dem 992 vorerst noch einmal aufatmen und die Kritiker weiter toben.

Doch so ganz ohne grünen Anstrich geht der Generationswechsel nicht über die Bühne. Und es sind diesmal ausgerechnet die Digitalisierer, die das Gewissen der Vollgasfraktion genau wie der Bedenkenträger beruhigen sollen. Denn sie haben eine App Namens „Impact“ programmiert, mit der man die CO2-Emissionen seiner Fahrt berechnen und über eine Spende an zertifizierte Klimaprojekte kompensieren kann.

Zwei kurze Leuchtenbänder sind exakt in der Mitte des schmaler gewordenen Luftgitters montiert. Damit hat Porsche endlich einen idealen Platz für die dritte Bremsleuchte gefunden
Zwei kurze Leuchtenbänder sind exakt in der Mitte des schmaler gewordenen Luftgitters montiert. Damit hat Porsche endlich einen idealen Platz für die dritte Bremsleuchte gefunden
Quelle: Porsche

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