WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Wissenschaft
  3. Wanderung der Erdplatten: So soll der nächste Superkontinent aussehen

Wissenschaft Wanderung der Erdplatten

So soll der nächste Superkontinent aussehen

Die Erdplatten bewegen sich permanent und werden irgendwann wieder zu einem Superkontinent verschmelzen. Forscher sehen dafür vier mögliche Szenarien. Der Superkontinent Novopangea soll das wahrscheinlichste sein.

Die äußere Schicht der Erde, die Erdkruste, besteht aus sich ständig bewegenden Platten. In sehr großen Zeiträumen vereinen sie sich nach 400 bis 600 Millionen Jahren und driften wieder auseinander. Ein immerwährender Kreislauf, davon gehen Forscher aus.

Der letzte Superkontinent Pangaea entstand vor rund 310 Millionen Jahren und brach vor 180 Millionen Jahren auf. Der Atlantik bildete sich dadurch und wird immer größer, während der Pazifik kleiner wird. In 200 bis 250 Millionen Jahren werden sich die Platten wieder vereinen. Die Frage ist nur, wie wird der neue Kontinent aussehen? Wissenschaftler haben nun vier mögliche Szenarien erstellt, die sie für wahrscheinlich halten.

Novopangea, Pangaea Ultima, Aurica und Amasia nennen sich die möglichen Formen des nächsten Superkontinents. Einer der Superkontinente, Novopangea, sei das wahrscheinlichste Szenario, schreiben Mattias Green von der Bangor Universität in Wales und Hannah Sophia Davies und Joao C. Duarte von der Universität Lissabon in einem gemeinsamen Artikel, der auf der unabhängigen Wissenschaftsseite „The Conversation“ veröffentlicht wurde. Am eindrucksvollsten wäre wohl Pangaea Ultima. Die Kontinente bilden dabei einen gemeinsamen Ring um ein Meer. Ein Supercomputer errechnetet hingegen vor einiger Zeit eine völlig andere Welt – Amasia.

1. Novopangea

Sollte sich der Atlantik weiter öffnen und der Pazifik weiter schließen, ist Novopangea der nächste Superkontinent. In der Mitte läge Australien, darum herum würden sich Nord- und Südamerika im Osten schmiegen, die Antarktis im Süden, Indien, Eurasien und Afrika im Westen und Nordwesten.

Superkontinent Novopangea
Nur wenige Zentimeter driften die Kontinente pro Jahr, doch irgendwann werden sie sich wieder vereinen
Quelle: Mattias Green/Hannah Sophia Davies/Joao C. Duarte/ The Conversation/ CC

2. Pangaea Ultima

Auch wenn Novopangea am wahrscheinlichsten ist, ist wäre auch Folgendes möglich: Die atlantische Öffnung könnte sich verlangsamen und sogar zukünftig wieder schließen. Nordamerika würde mit Afrika und Eurasien verschmelzen, Indien, Australien und Südamerika sowie die Antarktis würden sich wie ein Ring im Süden an den Superkontinent anlegen. In der Mitte wäre ein großes Meer.

Superkontinent Pangea Ultima
Pangea Ultima
Quelle: Mattias Green/Hannah Sophia Davies/Joao C. Duarte/ The Conversation/ CC

Anzeige

3. Aurica

Möglich ist auch, dass sich unter dem Atlantik eine neue Subduktionszone bildet, dort also eine Erdplatte hinabtaucht, dafür könnte es bereits Indizien geben. In diesem Szenario würde sowohl der Pazifik als auch der Atlantik geschlossen werden, stattdessen würde sich der panasiatische Graben öffnen, um einen neuen Ozean zu bilden. Die Verteilung der Landmassen wäre eine ganz andere, Nord- und Südamerika wären nun das Zentrum.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus YouTube
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

4. Amasia

Ganz anders gestaltet sich das vierte Szenarium. Einige der tektonischen Platten bewegen sich derzeit nach Norden. Es wird vermutet, dass diese Bewegung von Anomalien herrührt, die Pangaea im Erdmantel hinterlassen hat. Aufgrund dieser Verschiebung könnten alle Kontinente nach Norden driften – mit Ausnahme der Antarktis. Es würde rund um den Nordpol der Amasia-Superkontinent entstehen. Dieses Szenarium hatten vor anderthalb Jahren auch Ross Mitchell mit Kollegen der Yale Universität mithilfe von leistungsstarken Computern errechnet. Sie gingen davon aus, dass Amasia sogar „schon“ in 100 Millionen Jahren entstehen könnte. Die Yale-Forscher waren von ihrer Theorie überzeugt, sagen aber auch: „Wir können leider nicht 100 Millionen Jahre warten, um die Theorie zu überprüfen.“

Quelle: Infografik Die Welt/ZGB grafik

Klar ist: Trotz jahrelanger Forschung von vielen Wissenschaftlern ist das Aussehen des nächsten Superkontinents noch höchst ungewiss. Green, Davis und Duarte sind davon überzeugt, dass Novopangea das wahrscheinlichste Szenarium ist. „Es ist ein logischer Schritt der heutigen Driftrichtungen der kontinentalen Platten“, schreiben sie.

Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

„Aha! Zehn Minuten Alltags-Wissen“ ist der Wissens-Podcast von WELT. Immer dienstags und donnerstags beantworten wir darin Alltagsfragen aus dem Bereich der Wissenschaft. Abonnieren Sie den Podcast unter anderem bei Spotify, Apple Podcasts, Deezer, Amazon Music oder direkt per RSS-Feed.

coh

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema