Poker um Timo Gebhart: Zieht der TSV 1860 den Kürzeren?

Sein Berater bestätigt mehrere Anfragen für Timo Gebhart. Der Ex-Löwe hält sich in Burghausen fit. Doch auch der TSV 1860 bräuchte einen Spielmacher.
| Matthias Eicher
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"Wenn er matchfit ist, beschäftigen wir uns auch mit Timo", sagt 1860-Sportchef Günther Gorenzel über den Ex-Löwen Gebhart (im Bild).
Rauchensteiner/Augenklick "Wenn er matchfit ist, beschäftigen wir uns auch mit Timo", sagt 1860-Sportchef Günther Gorenzel über den Ex-Löwen Gebhart (im Bild).

München - Wo sind die Löwen-Leader, wenn man sie benötigt? Wer taugt beim TSV 1860 überhaupt zum Anführer?

"Es braucht jetzt Persönlichkeiten", erklärte Sportchef Günther Gorenzel der AZ am Mittwoch zu jenen Akteuren, die Sechzig nach dem 2:3 beim Karlsruher SC aus der winterlichen Ergebniskrise mit nur einem Dreier aus zehn Spielen ziehen sollen: "Es braucht Führungsspieler, die schon ein bisschen mehr Lebensjahre auf dem Buckel und mehr Erfahrung als Profi haben." 

TSV 1860 sucht einen Anführer

Nun können und müssen Gorenzel und Trainer Daniel Bierofka in den eigenen Reihen suchen. In Einzelgesprächen, unter anderem mit Adriano Grimaldi und Sascha Mölders, wurde den potenziellen Leit-Löwen erklärt, was man von ihnen erwartet. Gorenzel: "Jeder Spieler muss seinen Egoismus hinten anstellen. Jetzt geht es um das Team."

Sechzigs sportliche Leitung könnte sich, trotz finanzieller Engpässe, auch woanders nach einem alten, wortwörtlich noch nicht zu alten Alpha-Löwen umschauen. Wie es der Zufall will, wird einer gerade wieder fit – und könnte ins Blickfeld seines alten Arbeitgebers rücken: Timo Gebhart.

Der 29-jährige Spielmacher hält sich derzeit nach seinem langwierigen Achillessehnenanriss bei Regionalligist SV Wacker Burghausen fit. Im Sommer hatte der Ex-Bundesligaspieler bei den Sechzgern keinen Vertrag mehr erhalten. Zu hohes Risiko. Gebhart, ein begnadeter Fußballer. Und trotzdem auf dem Weg zum Sportinvaliden?

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Noch lange nicht, wenn es nach dem bulligen Boss des 1860-Mittelfeldes der vergangenen Spielzeit geht. "Für diese Momente kämpft man sich immer wieder zurück", schrieb er bei Instagram neben ein Video, das ihn im Löwen-Trikot zeigt, ehrfürchtig besungen von den Löwen-Fans.

Laut seinem Berater ist die Zeit der Rückkehr bald gekommen. "Timo geht es gut, er ist wieder voll im Training", erklärt Matthias Imhof, selbst Ex-Löwe, der AZ: "In zwei Wochen ist er – sollte nichts dazwischen kommen – voll im Saft und so weit, dass er einen Vertrag unterschreiben kann."


Gebhart-Berater und Ex-Löwe Matthias Imhof. Foto: imago/MIS

Berater: "Gebhart steht mit Vereinen in Kontakt" 

Sein Schützling ist also wieder bei Kräften, die alte Verletzung ausgeheilt. Fragt sich nur, in welchem Trikot der ehemalige Sechzger-Stratege sein Comeback feiert. Laut Imhof stehe er "mit einigen Vereinen in Kontakt". Mit anderen Worten: Der Gebhart-Poker ist eröffnet!

Burghausen mit Trainer Wolfgang Schellenberg, dem ehemaligen Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der Sechzger, schielt ebenso auf eine Verpflichtung wie wohl auch der ein oder andere höherklassige Klub – in der Hoffnung, Gebhart zu günstigen Konditionen holen zu können.

Und 1860? Bisher gab es keine Gespräche, so Imhof: "Ich stehe mit Günther Gorenzel in Kontakt, aber darüber haben wir noch nicht gesprochen." Dabei sei "klar, für welchen Klub Timos Herz schlägt". Für 1860.

Timo Gebhart: Vom Hoffnungsträger zum Ausgemusterten

TSV 1860: Leistungsbezogener Vertrag für Gebhart?

Sechzigs Sportchef war es, der die Tür einen Spalt breit geöffnet hatte. "Ein fitter Timo Gebhart ist immer ein Thema. Seine fußballerischen Qualitäten sind unbestritten", erklärte Gorenzel vor rund zwei Wochen, gab aber zu bedenken: "Man muss leider auch realistisch sagen: Er hat ein Jahr kaum Fußball gespielt."

Dennoch, sagte Gorenzel: "Wenn er matchfit ist, beschäftigen wir uns auch mit Timo." Könnte also bald soweit sein, um im Winter über das zu sprechen, was im Sommer nicht gelang: einen stark leistungsbezogenen Vertrag. Ein gesunder Gebhart wäre nicht nur sportlich eine Verstärkung, weil weder Alessandro Abruscia zu Saisonbeginn noch Efkan Bekiroglu in den letzten Partien als Spielmacher überzeugen konnten.

Obendrein wäre er noch einer dieser Profis, die Sechzig derzeit sucht: ein Führungsspieler, der schon ein paar Jahre und Spiele auf dem Buckel hat.

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