Mac-Defekte durch Staub: Sammelklage legt Apple fehlende Filter zur Last

Durch Verzicht auf eine Filterung saugen Macs Schmutz an, der langfristig zu Hardware-Problemen führt, argumentieren die Kläger und fordern Schadensersatz.

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Mac-Defekte durch Staub: Sammelklage legt Apple fehlende Filter zur Last

Staub könne zu Verschmutzugen am Bildschirm des Macs führen und weitere Schäden auslösen, so die Kläger.

(Bild: Hagens Berman)

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US-Mac-Nutzer haben Apple wegen eines sogenannten "Filter-Defektes" verklagt: Der Mac-Hersteller verzichte aus "ästhetischen oder finanziellen Gründen" auf Filter, um Staub und Schmutzpartikel aus der zur Kühlung eingesaugten Luft zu entfernen, heißt es in der nun vor einem US-Gericht eingereichten Sammelklage (5:18-cv-7196, U.S. District Court for the Northern District of California).

Durch die fehlende Filterung komme es im Laufe der Zeit zu einer Ansammlung von Staub im Gehäuse: Dies könne – besonders bei iMacs – dazu führen, dass sich in den Bildschirmecken dunkle und schmierige Rückstände bilden, schreiben die Kläger. Der Staub lagere sich zudem auf der Hauptplatine ab sowie in den Lüftern ab und führe langfristig zu Überhitzung und einer Beschädigung des Logic Boards, was einen kostspieligen Austausch nach sich zieht.

Apple verlange für die Reparatur der angeblich durch Staub verursachten Probleme außerhalb der einjährigen Garantiezeit rund 600 Dollar für den Austausch des Bildschirms. Tatsächlich gebe es einen viel einfacheren und billigeren Weg, um das Problem zu beseitigen, heißt es in der Klageschrift: Bei iMacs lässt sich die Glasscheibe unabhängig vom Display-Panel relativ einfach mit Saugnäpfen abnehmen und anschließend säubern – bei neueren iMacs ist dies aber nicht mehr möglich, dort sind Glas und Panel laminiert.

Die Kläger fordern Schadensersatz für bereits kostenpflichtig durchgeführte Reparaturen und andere Ausgaben. Apple habe es versäumt, Abhilfe für "eines der simpelsten und bekanntesten Probleme in der Technik-Community zu schaffen – die Ansammlung von Staub", wie die US-Kanzlei Hagens Berman mitteilte, die die Klage handhabt – sie sucht weitere betroffene Nutzer in den USA, die sich der Klage anschließen wollen.

Die Kanzlei hat in der Vergangenheit bereits mehrere andere Sammelklagen gegen Apple angestrengt. Dabei ging es unter anderem um Preisabsprachen beim Verkauf von E-Books, im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung musste Apple dafür vor zwei Jahren 450 Millionen Dollar auszahlen. (lbe)