Chemiker prüfen, was Soldaten essen müssen: Antreten zumVorkosten!
München – Linseneintopf, Tortellini, Karottensalat, Semmelknödel, Wiener Würstchen, Nasi Goreng: Willkommen beim wichtigsten Buffet der Bundeswehr!
Im Zentralen Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr München (ZInstSanBw) in Garching-Hochbrück tischen sie jede Woche so auf: Wissenschaftler sammeln regelmäßig Essensproben aus Kantinen und Feldküchen der Armee und bringen sie nach München – rund 3000 pro Jahr.
DIE VORKOSTER DER BUNDESWEHR!
Apotheker, Lebensmittelchemiker und Tierärzte prüfen dort ALLES, was unseren Soldaten vorgesetzt wird. Auf Keime, Kalorienwert – und Geschmack!
Hygiene, Aussehen, Farbe, Nährwert – alles ist wichtig! Oberfeldapotheker Rüdiger Heuermann (61): „Verpflegung spielt eine enorme psychologische Rolle – vor allem in Einsätzen und auf Schiffen. Wenn das Essen nicht schmeckt, ist der Soldat mies drauf.“ Das ZInstSanBw München ist für rund 100 000 Soldaten im Süden und Westen der Republik zuständig – ein zweites Institut in Kiel kümmert sich um den Norden.
Die Essens- und Trinkwasser-Experten bilden die letzte Front gegen die kleinsten Feinde der Truppe: Keime, Schädlinge, Pilzgifte. Institutsleiter Dr. Thomas Zimmermann (59): „Unsere Experten tragen dazu bei, den Gesundheits- und Verbraucherschutz in der Truppe sicherzustellen. Wir nennen das ,Force Health Protection‘. Darauf sind wir stolz.“
Zimmermanns Team begleitet auch Soldaten im Ausland: Kosovo, Kongo, Norwegen. „Aktuell sind sechs unserer Soldaten im Einsatz“, sagt der Oberstapotheker. „Vier in Afghanistan, zwei in Mali.“