Zeitdokument
Neues Video veröffentlicht: So stürzt die Ju-52 bei Flims ab

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Hier stürzt die Ju-52 ab.
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Eine Augenzeugin hat die letzten Momente der Ju-52 vor dem Absturz mit dem Handy festgehalten.
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Das Flugzeugt schlägt im Sardona-Kessel oberhalb von Flims GR auf – 20 Menschen im Flieger sind sofort tot.
«Ich hatte mein Handy zufällig in der Hand. Das Flugzeug kam mir erstaunlich nahe und gross vor», erzählt die Frau dem "Blick".
Das Foto der Kantonspolizei Graubünden zeigt das Wrack nach dem Absturz im August 2018.
Es handelt sich um eines der schlimmsten Flugzeugunglücke in der Schweizer Aviatik-Geschichte. 20 Menschen verlieren ihr Leben.
Kurt Waldmeier, CEO von Ju-Air, zeigt sich an der Medienkonferenz am Unglückstag betroffen.
Helikotper bergen die Wrackteile des abgestürzten Flugzeugs.
Ein Archivbild einer JU-51 der JU-Air.
Die Kantonspolizei informierte in Flims vor den Medien.
"Das Flugzeug ist nahezu senkrecht und mit relativ hoher Geschwindigkeit auf den Boden geprallt", sagte Daniel Knecht von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust).
Das Medieninteresse ist riesig.

Hier stürzt die Ju-52 ab.

Screenshot blick.ch

Es ist ein eindrückliches Zeitdokument: Heute veröffentlichte Filmaufnahmen zeigen die letzte Sekunden der Ju-52, die am 4. August oberhalb Flims abgestürzt ist. 20 Menschen verloren ihr Leben.

Das Video, das der Blick auf seiner Website aufgeschaltet hat, zeigt, wie die Ju-52 senkrecht in den Boden kracht. Die Aufnahmen wurden von einer Augenzeugin gemacht, die sich mit ihrer Gruppe auf dem Segnespass befand.

Behörden kennen das Video

Die Untersuchungsbehörden kennen das Video schon länger. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) sei am Tag nach dem Absturz der Ju-52 in den Besitz der Aufnahmen gelangt, sagte Daniel Knecht, Leiter des Bereichs Aviatik, am Freitag.

Die Aufnahme zeige den Aufprall, nicht aber den Flugverlauf der Maschine. Sie sei ein Puzzle-Teil und werde ausgewertet wie alle anderen Puzzle-Teile auch, sagte Knecht. (sda)

Sie habe ihr Handy zufällig in der Hand gehabt, sagt die Frau im Blick. «Das Flugzeug kam mir erstaunlich nahe und gross vor.» Sie schiesst sie ein Foto des Fliegers, das aus Süden in den Sardonakessel fliegt.

Gleich nach dem Foto sei das Flugzeug ganz komisch in ihre Richtung geflogen, so die Augenzeugin weiter: «Da habe ich gemerkt, dass etwas nicht stimmte, und auf ‹Video› gedrückt.»

Die Filmerin hat ihr Video kurz nach dem Vorfall der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) übergeben. Für die Ermittler sind die Aufnahmen ein wichtiges Beweismittel – denn die Ju-52 selbst zeichnet keine Flugbewegungen auf. (mlu)

Untersuchungsbericht-Bilder vom Tante-Ju-Unfall:

Endlage des Wracks: Der Aufprall des Flugzeuges auf dem Gelände erfolgte in einer senkrechten Fluglage und mit annähernd senkrechter Flugbahn.
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Reparatur im Bereich des Flügelmittelkastens, erkennbar an den grünlichgelben Strukturteilen und den goldgelben Verbindungselementen.
Reparatur an der Struktur eines Motorträgers. Die Halbschalen wurden direkt auf die dicke Lackschicht aufgenietet.
Unteres Holmrohr von Holm I des linken Flügels. Der Pfeil zeigt auf die Zone mit Rissen im Holmrohr.
Detailansicht der Risszone am unteren Holmrohr des linken Flügels.
Detailansicht Innenseite vom unteren Holmrohr des linken Flügels. Die Holmrohr-Risse werden gegenwärtig metallkundlich weiter untersucht. Eine visuelle Beurteilung deutet aber auf vorbestandene Schädigungen hin, die keinen Zusammenhang mit dem Unfall aufweisen
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Korrosion im Bereich des Flügelanschlusses (rote Pfeile)
Ausgeprägte Alterungsschädigungen an einem Schlauch
Treibstoffschlauch mit Datumsangabe (11. November 1988)
Zylinderpositionen 1, 2 und 3 des linken Motors mit Kolben.
Nockenscheibe des mittleren Motors. Gut sichtbar sind die Bearbeitungsspuren (regelmässige, feingerillte Oberfläche) und die Ausbrüche auf der oberen Lauffläche.

Endlage des Wracks: Der Aufprall des Flugzeuges auf dem Gelände erfolgte in einer senkrechten Fluglage und mit annähernd senkrechter Flugbahn.

HO/Sust