Berlin. Offenbar will die Bau-Genossenschaft an der Sportforumstraße neue Wohnungen bauen.

Dass Hertha BSC mit seinen Stadionplänen nicht uneingeschränkt auf Gegenliebe stößt, ist schon länger bekannt. Nun aber muss sich der Fußball-Bundesligist mit Hindernissen auseinandersetzen, auf die die Verantwortlichen wohl nicht einmal im Traum gekommen wären.

Zur Erinnerung: Für die vom Klub angestrebte neue Fußball-Arena auf dem Olympiagelände müssten drei Wohnblöcke der Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 mit insgesamt 24 Wohnungen weichen, die sich in der angrenzenden Sportforumstraße befinden. Hertha ist derzeit dabei, für die Bewohner zwei Alternativen zu entwickeln. Am Freitag berichtete der RBB nun jedoch, dass die Wohnungsgenossenschaft plane, in der Sportforumstraße neue Wohnungen zu bauen. Ein Vorhaben, das verwundert. Einerseits, weil in der Stadion-Debatte von Neubauten in der Sportforumstraße bislang nie die Rede war. Zum anderen, weil die Distanz zwischen Wohngebäuden und Stadien heutzutage mindestens 800 Meter betragen muss, das Olympiastadion aber deutlich näher an der Sportforumstraße liegt.

Auf Anfrage teilte Hertha mit, dass man mit der Wohnungsgenossenschaft von 1892 über den Kauf des Grundstücks verhandele. Maßgebliche Gesprächsgrundlage sei dabei der aktuelle Bestand – von Neubauten kein Wort. Weiter heißt es, dass „das Gebiet im Planwerk des Senats als Sonderfläche ausgewiesen“ sei. Ob diese mit weiteren Wohnhäusern bebaut werden darf, müsste zunächst geprüft werden. Bei der Genossenschaft 1892 war am Freitag kein Verantwortlicher zu erreichen.

Deutlich wahrscheinlicher ist die Umsiedelung der bisherigen Anwohner. Wie der RBB berichtet, soll Hertha zwei Optionen vorgeschlagen haben: Eine Einigung mit dem Immobilienkonzern Deutsche Wohnen, der in der Nähe des Olympiastadions ein neues Quartier plant; und einen Neubau auf den Baumannschen Wiesen am U-Bahnhof Ruheleben. Bei Hertha wollte man dies weder bestätigten noch dementieren. Sobald es auf die Vorschläge Rückmeldung vom Senat und Bezirk gäbe, werde man diese mit den Anwohnern erörtern.

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